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die gesanten hören, noch die entschuldigung irer herrn und obern annemen, sonder schrib ain andern reichstag gen Nürnberg. Daselbst citirt er insonderhait die ungehorsamen schwebischen grafen und herren. Disen reichstag besuchten

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vil der gaistlichen, aber es bliben die schwebischen grafen und herren auß wie hievor. Dieselbigen erkannt könig Rudolf in des reichs acht, manet darauf etlich stett und bischof, dessgleichen seine vettern und schweger wider sie uf. Das waren der burgraf von Nürnberg, item der herzog von Teck, die grafen von

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Hohenberg, Zollern, Achalm, Tübingen; mer die grafen vom weisen Fanen, der pfalzgraf, item die margrafen von Hochberg und Baden, dessgleichen die grafen von Sulz, Tengen, Gerolzeck, Hewen, Brandis, Staufen und andere wurden auch ufgemanet; dessgleichen die grafen und herren des

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Turgews. Aber es kam iren kainer. Etlich under inen schickten gleichwol ire pferd, die andern entschuldigeten sich, der herzog von Teck kam aigner person in veld und ward künig Rudolfs veldoberster. Der griff erstlich mit dem grafen von Achaln seinen nachpurn an, graf Eberharten von

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Würtenberg, und belegert im Stutgarten; der graf von Hohenberg mit sampt dem grafen vom weißen fanen und der statt Rottweil zogen uf die freiherren von Zimbern; die von Ulm fielen dem grafen von Helfenstain, dessgleichen dem grafen von Kürchperg ins land; Nördlingen, Laugingen,

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Augspurg und Tonawwerd sampt dem burgrafen von Nürnberg suchten den grafen von Ötingen haim; Straßburg und Speir, dessgleichen der landtgraf und die grafen des Elsäß zogen uf die andern ungehorsamen grafen und herren, in somma, es ward ain wiester, wilder lermen und strauß im

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ganzen Schwabenland, der nit allain über die grafen und herren gieng, sonder über den gemainen adel und ire arme leut. Die oberlendischen stett überzogen den oberlendischen adel, die es mit den grafen und herren hielten; der pfalzgraf und die Franken saßen still, die margrafen von Baden

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und Hochperg, auch ander vil grafen, und herren entschuldigeten sich naher fründtschaft und verwandtnus. Eberstain ward zerstert, Helfenstain, Ötingen, Würtenberg und Kürchperg verderpt und sampt andern verhergt. So ward herr Conrad freiherr von Zimbern, herr Albrechts son, der sich

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in alle unruhe personlichen het eingemüst (dann herr Wernher gestorben) verjägt; die ander entwichen dem ungewitter. Noch wolten sich Würtenberg und seine anhenger nit

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_156.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)