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bern gesessen und von der freiherrschaft belehnet was; dessgleichen setzet er ain vogt geen Hochenstain, das er biß daher selber ingehabt. Darneben warden dem jungen herrn von gemeiner freundtschaft zu fürminder geordnet, nemlich

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iezbemelter herr Conrat, graf Ego von Fürstenberg und herr Eglof von Falkenstain, die sollten alle gülten der herrschaft innemen lassen und des jungen herrn Wörnhers nutz zum bösten schaffen. Aber herr Conrat von Zimbern, der bei grave Eberharten von Würtemberg erzogen und volgends

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bei demselbigen in allen seinen handlungen verharret, dardurch er die freiherrschaft Zimbern in großen abgang und verderblichen schaden gebracht, was dises die ursach, das gemelter grave Eberhart von Würtemberg mit allen kaisern und königen, so bei seinen zeiten lepten, krieget,

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dessgleichen mit denen reichstetten, auch vilen graven und herrn, denen er großen schaden zufüeget. Erstlich, als könig Rudolf, ain grave von Habspurg, an das reich kam, bewarb er sich, als stark er mocht, verainet [113] sich auch mit etlichen graven und herrn des landts zu Schwaben, als

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namlich mit Montfort, Dockenburg, Hochenberg, Öttingen, Helfenstain, Feringen, Zollern[1] und andern mehr, die sich zu im verbunden wider den römischen könig. Derselbig zoge gewaltigclich, nit allain im, sonder auch seinen helfern und deren anhang, in ire lender und herrschaften, prennet und

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verderbet sie ganz und gar, zwang und netet sie alle dahin, das sie im und dem reich gehorsam sein muosten. Aber nach absterben dises königs ward an das römisch reich grave Adolf von Nassaw erwellet; das widerfacht herzog Albrecht von Österreich, gemelts königs Rudolfs son, welcher sich

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derhalben, so stark er mocht, bewarb. Im half auch nach allem seinem vermegen grave Eberhart von Würtemberg, unangesehen das er vorhin wider sein herr vatter, könig Rudolfen, gewesen. Also geschahe zwischen könig Adolfen und herzog Albrechten ain schlacht im Wormbser gew[2], darin

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ward könig Adolf mit vil graven, herrn, rittern und knechten, so auf baiden thailen waren, erschlagen, anno domini 1299. Herzog Albrecht von Österreich kam das mal zum reich


  1. Zollern] mehrere der genannten standen auf Rudolfs seite, vgl. hierüber und über den grafen Eberhard Stälin a. a. o. III, 54 ff.
  2. schlacht im Wormbser gew] ausführlich handelt darüber Geissel, Die Schlacht am Hasenbühel und das Königskreuz zu Göllheim. 1835.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_169.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)