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mit willen der churfürsten. So bald das geschach, fieng grave Eberhart von Würtemberg an, mit im zu kriegen, wie trewlich er im vorhin wider sein vorfarn, könig Adolfen, geholfen het, thet im manchen großen schaden und

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widerdrieß. Das weret biß in das ailft jhar, darin diser könig von seines brueders son, herzog Johannsen von Österreich, erstochen[1] wardt. Nach disem erwelten die churfürsten grave Hainrichen von Lützelburg an das reich. Der hollet die kaiserlichen crona mit gewalt zu Rom. Under disem kaiser

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war nit weniger, dann vormals, grave Eberhart von Würtemberg unrüebiger; er krieget mit allen herrn und reichsstötten, so umb in gesessen waren, thet inen vil gewalts und großen schaden. * [1414] Es[2] hat grave Eberhart von Wirtenberg den

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graven von Eberstain auch überzogen und im jar 1377[3] uf unser Frowen himelfart abent das schloß Eberstain sampt denen reichstetten belegert bis uf des hailigen creuz dag hernach, da sein sie mitenandren widerum ungeschafft abgezogen. *

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Dise clagen und beschwerden kamen für den kaiser, und wiewol der nit vil in teutschen landen, verschafft er doch ernstlich durch seine mandaten bei denen stenden des reichs und sonderlich im land zu Schwaben, das dieselben mit grave Eberharten von Würtemberg kriegtent und nit

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allain in, sonder alle seine diener, helfer und anhenger straften. Sollichs alles das geschach, dann Würtemberg das schlos ward zerbrochen und verbrennt, im auch nahent alle seine stött und vast das ganz land abgewonnen, welches er doch nach absterben dises loblichen kaisers alles widerumb

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überkam. In disen handlungen gar nahent allen ist herr Conrat von Zimbern bei grave Eberharten gewesen, darzu seines brueders seligen son, den jungen herrn Wörnhern, über seiner herrn und freundt rath und willen auch darzu bracht. Über das er zu mehrmaln von denselbigen

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trewlich darfür gewarnet und gebeten, sich anhaimsch ze thun, zaigten im an, das er wolte bedenken [114] den schaden und


  1. erstochen] s. Mücke, Albrecht I, Herzog von Oesterreich und römischer König s. 161 ff.
  2. Es] dieser nachtrag von anderer hand.
  3. 1377] unrichtig; es geschah im jahre 1367; s. Stälin a. a. o. III, 302. Der verfasser hatte Eberhard II im auge; es war jedoch Eberhard III, welcher den grafen von Eberstein befehdete. Vgl. Krieg von Hochfelden, Geschichte der Grafen von Eberstein s. 69 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_170.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)