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volgenden stött und dörfer auf dem landtgericht zu Stockach thon haben, als namlichen uf Mösskirch die stat, auf Rordorf, Hewdorf, Schnerkingen, Ober- und Underbeichtlingen, Wauggershofen, Oberstetten, sampt dem kirchensatz zu

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Biethingen und aller deren oberkaiten und zugehörden, darzu aller andern ligenden und varenden güetern, die weilund herr Berchtolt, truchseß, hünder im verlassen, und ist, als solchs beschehen, grave Eberhart von Nellenburg der junger selbs zu gericht gesessen und bei im dise nachvolgende

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beisitzer und urthailsprecher: Goswein und Burkart, sein brueder, von Hochenfels, Hanns von Bodman der jung, Wolf von Jungingen, Ortolph von Hewdorf, alle ritter, und Eberhart von Oberstetten; und zu merer sicherhait und becreftigung der sachen hat herr Walther, truchseß, sambt seinen

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sönen, obbenennt, vorm hofgericht zu Rotweil ain verzig gethon aller oberzellten herrn Berchtolten, truchseßen, verlassnen haben, ligenden und varenden, und ist dozumal herr Conradt freiherr [124][1] von Wartenberg hofrichter-amptsverwalter gewesen, alles in oberzelltem 1354 jar.

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Demnach aber herr Wörnher von Zimbern ain ainziger herr seins geschlechts, und im sein gemahel, die truchseßin von Rordorf, ohn künder, wie obgehört, von im geboren, abgestorben, derhalben er verursacht zum andernmal sich zu verheiraten, nam also mit rath seiner herrn und fraind

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fröle Brigitam, herrn Degenharts freiherrns von Gundelfingen und fraw Anna grevin von Kirchberg dochter, welches beschehen anno domini 1353. Disen heurat halfen abreden[2] Conrat, Hainrich und Johanns graven zu Fürstenberg, grave Wilhelm von Kirchberg und Wullenstetten, sampt herrn Walthern

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von Geroltzegk und Herrn Schweiggern freiherrn voh Gundelfingen, genannt der edler, als die nechsten vettern und fraindt herrn Wörnhers und fröle Brigiten. Gedachte fraw Brigita hat irem gemahel, Herrn Wörnhern, ain son, Johanns gehaißen, und ain dochter, Anna genannt, geporen, welches

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fröle hernach, als es erwachsen, von ihrem herrn vatter herrn Huldereichen freiherrn von Schwarzenberg vermehelt worden, als man zellet nach Christi gepurt 1372. Ir warden fünf tausendt guldin an gold zu aim zugelt geben. Under-


  1. 124] auf s. 123 stehen die wappen von Zimmern und Gundelfingen.
  2. halfen abreden] bis fröle Brigiten, z. 32, gedruckt bei Riezler, Fürstenbergisches Urkundenbuch II, 192.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_194.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)