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als herr Wörnher anfienge, die, so sich also wider in setzten, als ungehorsame [134] zu strafen, auch, die spennigen artikl zu bewilligen, sie zu nöten understunde, haben die fürnemsten burger, so sich villeicht besorgten, mit denen nechsten

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reichsstötten, als Costanz, Überlingen, Ravenspurg, auch andern, ain haimlichen verstandt gemacht, und [A97b] auf ain zeit, als herr Wörnher, dessgleichen herr Johanns sein son, sich wenig sollichs zu iren underthonen versahent, bestaltent sie haimliche fuore, luoden in der nacht alle ir hab, was sie

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zum fügclichisten erfüeren und davon bringen mögten. Des morgens vor tags wurden die wägen ausgelassen, die alle dem Bodensee zufueren. Als sie aber über die Ablach kamen, in den weg geen Schnerkingen, erhört fraw Brigita von Gundelfingen, herrn Wörnhers gemahel, ain gros klepfen

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mit gaislen, derhalben sie iren herren wegkt. Der merkt wol, das es nit recht zugienge, darumb er ilendts sampt seim son und denen raisigen auf war, der mainung, sie widerumb in die stat ze tädingen. Aber es waren den merer thail der burger darvon, die nit umbkeren oder sich

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erwaichen, sonder, so man ainigen gwalt derhalben an sie legen, zur gegenwör sich zu stellen begerten. Doch handlet herr Wörnher mit guten worten sovil, das der merer thail der burger auf ain glaidt, das er inen mit der zusag, woran sie mangel, solchs hinfüro zu pesseren, frei gab und zu halten

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versprach, mit iren wegen umbkerten und wider geen Messkirch fuoren. Damit aber die spennigen artikl fürderlichen hingelegt, haben herr Wörnher und die stat Messkirch Hansen von Bodman den eltern und Bilgerin von Hewdorf, baid ritter, dessgleichen Hannsen Ebingern, aman zu Mengen,

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und Conradten Allwigen von Buochow, sie in solchem güetlichen zu entschaiden, erpeten. Die von anfang bis zu ende bei der handlung gewesen und baide thail, inmaßen noch vertrag darumb verhanden, güetlichen gericht und vertragen haben. Sollichs alles ist beschehen im jar nach der gepurt

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unsers lieben herrn und seligmachers ain tausendt dreihundert neunundsibenzige. Hernach [A98a] ist nit ain clainer unwille zwischen herrn Wörnher und seim son, herrn Johannsen, an aim und der stat Überlingen anderstails aus disen handlungen entstanden,

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in ansehung das sich herr Wörnher beclagt, das die von Überlingen im seine burger und hindersäßen haimlichen hallstark gemacht und die zu ainer empörung und unge-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_211.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)