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gelwarden von Falkenstain vermehelet. Aber im jar nach Christi unsers herren gepurt ain tausent dreihundert fünfundneunzige, ungevärlich zehen jar nach herrn Wörnhers tod, hat sich ain spann entzwischen disen zwaien schwestern

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an ainem und dann herrn Steffan freiherrn von Gundelfingen, herrn Steffans von Gundelfingens und fraw Margrethin, geborn freiin von Hewen, son, anderstails zugetragen; dann gedachte fraw Brigita von Zimbern und fraw Margreth von Falkenstain hetten noch ain brueder, herr Schweigern, war

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ritter und mit seim zunamen der edler[1] genembt. Der was zue Degeneck in der burg gesessen, [136] und, als er unlangs vor der obbemelten zeit mit tod one leibserben abgangen, vermainten sie, dieweil sie ires vätterlichen, müeterlichen, brüederlichen erbs noch unverzigen, darzu irem

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abgestorbnen brueder, herrn Schweiggarten am nechsten blutshalben verwandt, alle seine verlassne hab und güeter, wie pillich, zu erben. Dargegen aber widerfacht sollichs ir vetter, herr Steffan der junger[2], mit anzaigung, das auf im der stam Gundelfingen beruwen wer, desshalben er billich

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der recht erb, zudem das baide seine basen, wie sie verheurat, mit aim erlichen und dess sie sich gar nichs beclagen megten, heuratguot abgefertiget und auß dem geschlecht hindan gewisen weren, mit weiterm bericht, hieher nit dienlich. Sollicher spenn namen sich baider thail freundtschaft

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an, und als sie die nit verrichten oder vertragen kunten, kamen sie auß anstiften herrn Johannsen freiherrns von Zimbern, weilund herren Wörnhers von Zimbern son, der sonderlich bei Würtemberg verdient, zu baiden thailn für grave Eberharten von Würtemberg und herrn Engelharten

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freiherrn von Weinsperg, landtvogt in Schwaben. Dieselbigen haben ain obman, nemlichen Georgen[3] von Wellwart, ritter, würtembergischen hofmaister, an ir statt mit und neben denen von baiden partheien zugebnen zusetzen, die sach güetlichen oder, wa nit, mit aim rechtlichen spruch

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auspündig ze machen, verordnet, sonderlichen mit dem bedinge, wa sach, das der partheien aine oder mehr gevärlicher weis sich verhündern oder ohne ehafte ursach außbleiben wurde, das dann obgenannter grave Eberhart von Würtemberg dem andern thail das erb für menigclichs entwern, zustellen


  1. edler] B elter.
  2. der junger] in A fehlen die blätter 99—101.
  3. Georgen] heißt unten zweimal Gregori.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_214.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)