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Schiltach, sampt dem stetle darunder, an der Kinzig gelegen, auch etlichen dörfern am Mülbach, umb vier tausendt guldin in gold, doch auch auf ain widerablösen, verphendt. Darbei sein gewesen und haben besigelt Wirtenberg, Kirchberg,

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Sachsenhaim und ain Spet, gleicherweis wie bei der verpfendung Tutlingen beschehen. Actum Stutgart[1]. Herr Johanns von Zimbern hat Oberndorf die stat, auch Wasnegk, am Negker[2] gelegen, so vor etlichen jaren darvor der herzogen von Tegk gewest und von denen an

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das haus Österreich komen, auch an sich pracht, aber nit lang behalten, inmaßen hernach volgen wurt. Umb die jar nach Christi gepurt ain tausendt vierhundert ungevärlich[3] hat herr Burkhart von Mansperg, ritter, welcher auch hauptman der herrschaft Hohenberg gewest, die veste

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Wasnegk, auch Oberndorf die statt pfandtsweis von herzog Friderichen von Österreich ingehabt. Nu haben herzog Rainolt von Urslingen, graf Bernhart von Eberstain, graf Eitlfriderrich von Zollern und ain freiherr von Schwarzenberg, uß was ursach, ist unbewist, anno tausendt vierhundert

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zehene die stat Oberndorf bei nechtlicher weil zu ross und zu fuß überfallen und die erstigen, darzu dann die juden, deren domals vil daselbst gesessen, verholfen gewest. Von inen ist die stat schädlichen blindert und beraubt worden[4], dardurch dann obbemelter herr Burkhart von Mansperg[5],

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dessgleichen sein brueder Vollmar verursacht, herrn Johannsen von Zimbern aus besonderm gutem nachpürlichem willen, vorbenennte pfandtschaft vor andern an sich zu lösen [A106b] (doch mit vorbehaltung ainer widerlosung), bewilliget. In solchem fal herzog Friderich [146] von Österreich, von baiden

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teilen angesucht, herrn Johansen von Zimbern die gnad sonderlichen bewisen, das er solche pfandtschaft niemants an sich zu lösen vergunnen welle, sonder, so er, herzog Friderich, das aus seinem camergut lösen, soll im der losung und sonst niemandts gestattet werden, wie dann die brieve, so hern

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Johannsen desshalben von herzog Friderichen under seinem


  1. Stutgart] diese verpfändung wird von Stälin unter der reihe der verpfändungen (a. a. o. III, 456 anm. 4) nicht aufgeführt.
  2. am Negker] so A, B am wasser.
  3. ungevärlich] 23 Juli 1410; vgl. hierüber Köhler, Oberndorf am Neckar s. 151.
  4. worden] s. Jahresgeschichten des grafen Wilhelm Wernher von Zimmern in Mones Quellensammlung II, 134, und Stälin a. a. o. III, 394 anm. 1.
  5. Mansperg] dieser beiden ritter wird gedacht bei Crusius, Schwäbische Chronik II, 19, 26, 31, 32, 36.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_226.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)