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er und seine nachkomnen zu Thüngen eewigclichen münzen sollen und mögen, auch zu sondern gnaden seiner Majestaat bildtnus auf die ainen seiten schlahen, so zu derselbigen zeit für ain grose freihait gehalten und geachtet worden.

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Kaiser Sigmundt nam nach gehaltnem concilio etliche ernstlich züg wider die Behem für, die bishere vil irrthumb im glauben an sich genomen, auch ain merclichs plutvergießen under sich selbs geüebt heten. Dieweil aber alle stende des richs in ainer großen rüstung, schickt herr

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Johanns [A115b] von Zimbern seinen son, herrn Johannsen, wolgerust zu dem kaiser geen hove, von dannen er mit dem ganzen zeug fort in Behem kam. Als man sich aber unferr von ainer stat, Saz genannt, gelegert, und über etliche tag die obersten beratschlagten, wie die gemelt stat zu erobern,

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auch die findt, so in merclicher anzal in der nehne lagen, mit vorthail anzugreifen, begab sich, das unversehenlich an vil orten im leger feür aufgieng; derhalben, als iederman zuliefe, dasselbig zu dämmen, fielen die feindt mit macht aus der stat, dardurch dann besonder vil vom adl, auch

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graven und herrn erschossen und auf den todt verwundt wurden. Als nu der lerman erstlichs angefangen, kam herr Johanns von Zimbern mit andern graven und von der [157] ritterschaft auch an die findt; alda, wie er zu weit herfür geruckt, ward er von den feinden dermaßen umbgeben,

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das er nit weichen, oder auch ine seine diener erreten mögten. Zuletst, als sie im seinen hengst erlegt, aber nichts desterweniger große wher hinder im befunden, schußen sie so lang mit vergiften pfeilen nach im, bis er für tod niderfiel, also auch ligen blib. Als nu das feur im leger gestilt,

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und die Behem wider hinder sich triben, suchten herrn Johannsen diener iren herrn, die in nach langem suchen auf den todt verwundt und übel getretten auf der maalstat fanden. Den brachten sie nach vilgehabter mhüe wider in das leger. Wie aber in kurzen tagen hernach das leger

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aufbrach, ließe sich herr Johanns, also krank und dötlich verwundt, des er auch sterben mueste, aus Behem in ainer rossbaar haimfüern; doch wolt er nit geen Messkirch, sonder unferr davon beschickt er sein gemahel, auch sein herr vatter und seine liebe [A116a] kinder, deren er sechs lebendig

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verließ, zu sich geen Meningen, an der Ablach gelegen, welches sein her äni, weilund herr Wörnher, denen Gremlichen, nämlich Othen dem Schuoler, wie obgesagt, zu lehen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_248.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)