Seite:De Zimmerische Chronik 1 258.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

herr Conradt von Manspach, bei handen gehapt; die geschriften oder die fragmenten, die herr Conradt von Grünenperg[1], ritter, hünder im verlassen, geen noch hin und wider, darauß vil, die fürnemen und alten geschlechter in teutschen

5

landen betrefen, genommen werden mag. Er schreibt under anderm, demnach das römisch reich von merthails römischen kaisern und königen mit stenden und adenlichen geschlechtern sei herfür gezogen worden, so hab doch kaiser Sigmundt in solchem fahl seinen vorfarn am reich auch nachsetzen

10

wellen und under denen freiherren vier denen eltesten geschlechtern vor andern herfür gezogen und gewelt, das die die vier des römischen reichs alte freien herrengeschlechter seien und also genennt werden, namlich Zimbern, Haidegk, .... und Falkenstain. Iedoch sein hernach dise geschlechter

15

under des reichs glider in der ordnung nit gemelt worden, und ist also nach absterben des kaisers ersitzen bliben. Das ist in gleichem fahl darvor vilmals auch beschehen. König Philips, Barbarossae son, ordnet bei seinen lebzeiten dem römischen reich vier amptman ußer den grafengeschlechter,

20

namlich Görz, Newenar, Homburg und die burggrafen von Unsen, aber gleich nach seinem absterben, als kaiser Otto der viert ans reich kam, do schafft ers ab, wiewol der geschlechter dennost ainstails sich irer gerechtigkaiten ein guete zeit lang hernach gebrauchten. Diser kaiser Otto ordnet

25

an deren vieren obgenannten ambtleuten statt vier landtvögt im reich, das waren die grafen von Metsch, [1379] die graven von Falkenburg, die graven von der Mark und die freiherren von Westerburg. Aber in wenig jaren ward diser kaiser Otto des reichs entsetzt und kaiser Friderrich der

30

ander erwelt. Derselbig casirt alle seines vorfaren acta und handlungen, gleichwol sich die graven von Metsch biß zu irem abgang sich dises titels nit verzigen, sonder sich immer die vögt von Mötsch und burggrafen zu Kirchberg geschriben; zudem inen bei könig Adolfs zeiten, wie hernach gemeldt

35

wurt, dise freihait wider ernewert worden. Aber kaiser Friderrich der ander ordnet vier jegermaister im reich, das


  1. Grünenperg] dessen wappenbuch bekannt, s. Zur Geschichte des Fürstenbergischen Wappens von F.—K. s. 4; Hefner, Handbuch der Heraldik, s. 26; dessen herausgabe wurde begonnen von Dorst und von Stillfried. Halle, Gräger, 1—4 Buch. 1814—50. gr. 80.; neuerdings ist erschienen: Des Conrad Grünenberg Wappenbuch. In Farbendruck herausgegeben von R. Graf Stillfried-Alcántara und Ad. M. Hildebrandt. Lief. 1—29, Görlitz, C. A. Starke, 1875 ff. gr. 20.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_258.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)