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das triben sie auf Sulz. Gleich war derselbig sampt denen von Haigerloch uf, eilten den finden nach bis schier an die staig geen Sulz. Da wenten die zollerischen und geroltzegkischen reüter und trafen mit denen von Haigerloch,

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sonderlich aber herr Hainrich von Stoffel und ain edlman, Hanns von Aurbach, zollerischer und geroltzegkischer hauptman, die baide trafen personnlichen mit ainandern, dermaßen, das sie baide auf der walstat[1] todt beliben. Nach solcher handlung, als graf Friderich gar nahe nirgents kain blatz

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mer, zog er über meer zum hailigen landt, [A122b] ist am widerkeren auf dem mer gestorben. Sollichs ist beschehen umb die jar ain tausendt vierhundert achtundzwainzige. Dise historias graf Friderichs von Zollern hab ich kains wegs, seitmals derselbig ainer herschaft Zimbern mit sip und

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frindschaft verwant, mit stillschweigen umbgeen wellen, sonder die im zu ern und ainer gedechtnus in schrift gefasst, damit die bei den nachkomnen in kain vergess gestelt wurde. Es ist auch Haigerloch mit seiner zugehörde, nach absterben herr Hainrichs von Stoffeln, an . . . .[2] komen, welche

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pfandtschaft er von Conradten und Volzen von Weitingen, gebrüeder, zuwegen gebracht, die er bei Österreich ausgelöst gehabt. Von den iezgenanten gebrüedern von Weitingen findt man, das auf ain zeit kaiser Sigmundt, als der schier ganz

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Europam von wegen ains generals allgemainen conciliums durchraiset und von Rottenburg auf Haigerloch zuzogen, der mainung, dieselbig nacht daselbst zu pliben, haben die baid von Weitingen weder seine furrierer, noch auch den kaiser selbst, als der ganz spat für die statt komen, einlassen

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wellen, sonder er hat also bei nacht auf Rottweil zuziehen müeßen[3]. Im sein auch seine kaiserliche ornamenta und clainoder unferr von Sulz entwert. Wol sein sie ime wider worden, und wiewol er höchlichen sollicher zugefüegten injurien halb erzürnet und derhalben pilliche und wolverdiente

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straf fürnemen wellen, ist doch nichs weiters (us was ursachen und wie das abgestellt, ist unbewist) hernach gevolgt. * [1479] Sein erste gemahel, Maria, die erbdochter des königreichs Ungern, war so hochmütig, dass sie, in erweg-


  1. walstat] hs. waldtstat.
  2. . . . .] wohl Eberhard von Wirtemberg.
  3. müeßen] vgl. Stälin a. a. o. III, 437 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_265.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)