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Hiezwischen lagen die baid grafen von Würtemberg mit macht vor Albeck dem schloß, ob der statt Sulz, und hetten das heftig beschossen, auch die im schloß mit werfen vast genöt, also auch, das ain ganze bastei uf dem hals

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vor dem hochen mantel nider geschossen. Iedoch wardt gethädingt, das die grafen von Würtemberg abziehen und ain fiertel an der statt[1] Sulz und den vorkauf haben sollten an schloß und der statt, dargegen die herren von Geroltzeck würtembergische diener sein, damit solt es gericht sein.

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In der weil, als die stett vor Zollern lagen, war es ganz wolfail gar nahe in allem Schwabenlandt, und vil gelts bei dem gemainen man. Aber baldt darnach do underfiengen sich die grafen von Würtemberg und etliche reichstett, die münz zu erhöchen, also erhöcht auch unser

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Hergott alles, damit man umbgieng, das kam alles in ainen höchern werdt. Wie nun das schloß Zollern zerbrochen, auch die reichsstett widerumb abgezogen, die sich entlichen dahin entschlossen, von mehrer ruw und ainigkait wegen das zu ewigen zeiten nimmer mehr bawen zu lassen, da

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kunt, noch wust graf Friderrich, der Öttinger, nit rübig zu sein, sonder er thete sich zu den herren von Geroltzeck, die Sulz inhettent und eben des unfridlichen holzes waren, wie er. Denen war er in irem fürnemen behilflich, und herwiderumb sie ime auch. Er name ain alts, zerprochens

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burgstal ein, genannt Liechtenfels. Wie er nun uf die groß burgschaft zu Mümpelgart wider ledig ward und haim kam, do fieng er die unrhue gar nahe davornen wider an. Gleichwol er sich wider Würtemberg nit satzte, so enthielt er sich doch merthails

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zu Sulz bei den herren von Geroltzeck. Und wie mitler weil und sich diser unrüebig graf Friderrich bei den herren von Geroltzeck zu Sulz enthielte, do begab sich ain nebenhandl. Es war ain burger zu Horb, hieß Conradt Schulthaiß, der kam in ain irrung mit aim

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pfaffen, hieß pfaff May. Die baidt theten ainandern sovil widerdrieß, das zu letzst der pfaff den Conradten Schulthaisen mit gaistlichem gericht vorm consistorio zu Basel fürnam, und dieweil der antwurter ungehorsam und nit erschin, do ward er in pann erkennt. Dieweil er aber vor

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seiner obrigkait zu Horb villeucht nit sicher, auch kain guete


  1. an der statt] hs. der statt an.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_277.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)