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belegerung die grafschaft aller in das euserst verderben gerathen, iedoch so ließ er sich am baw nichs betauren, und als er den perg eingenomen, het er in der eil ain haus darauf gebawen und weiter an dem perg angeschlagen,

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vermaint also, sicherlichen hinfüro und ungesaumpt der reichsstet und anderer zu bawen. Aber die stett der verainigung, wie sie das gewar, vermainten sie den paw zu verhündern, wolten auch weiter kain raubschloß ires erachtens alda haben, darumb schickten sie ganz unversehenlich und

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unbewart ire reuter und fueßvolk uf die sechs tausendt stark; die kamen an einem morgen mit dem tag an den perg. Nun waren bei den dreißig oder mehr werkleut von maurern, zimerleuten und anderer in dem haus und uf dem perg, die allererst uf und an ir arbeit waren gangen. Die dorften

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sich nit understeen, zu weren oder den perg und das haus den feinden vorzuhalten, sonder gaben den perg und das haus uf. Darauf namen die stett sollichs wider ein und verbrannten das schön haus in grundt wider ab, zogen damit wider darvon. Man schreibt der zeit, wover die stett

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nur achtag lenger verzogen, und das der graf dessen überfalls verstendiget solt worden sein, das er das haus gespeist und mit kriegsleuten sollt besetzt [1367] und versehen haben. So wurden sie wol haben die sätel darab ablegen müeßen, wurdens nit also im schnap überzuckt haben.

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Darumb auch der stett vorhaben und that dester weniger loblich oder zu rümen, seitmals sie unbewart gehandelt, auch sich der graf zu inen nichs args oder feindlichs versehen. Diß ist beschehen im jar 1430. Hinfüro blib der paw uf Zollern bis in das vierzehend jar

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ansteen, das der perg wüst lag und allerdings unbewonet war. Auser disen nachteiligen und verderblichen handlungen volget, das die schuldner hin und wider einfieln, zu iren underpfanden, oder was inen dann eingesetzt war worden umb ir hauptguet, griffen, under denen dann in

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obernemptem jar 1430 Wolf vom Stain zu Staineck Hechingen inhett von wegen seiner ußstendigen zinsen. Wie er aber zalt, und er wider abtretten, das findt man nit. Hiezwischen starb graf Eitelfriderrich von Zollern. Uf ine kam sein sone, graf Jos Niclas, der schlug gar in ain

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andere art; dann demnach seine vorfarn gemainlich rösch und unfridlich und die mertails ire sachen uf die faust setzten, so wolt diser graf seine sachen mit vernunft außrichten,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_281.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)