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stetten begegnet, auch das sie im die landtschaft der herrschaft Hochenberg mit gewalt und wider recht, auch wider all abrede inbehielten; begert darauf der erbhuldigung. Die muesten sie ime erstatten, wie ungern sie gleich das theten, und

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schreibt der Besenfelder, das sich des menigclich übel hap gehept, und mit guetem willen nit zugangen seie; es hab aber sein müesen. Es steckt aber noch ain butz darhünder, das sich die herrschaft Hochenberg vorhin ein mal selbs hett gelest, do besorgten sie, es megte villeucht ein solcher

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ehrtrunk noch ainest abermals an sie langen; zudem, seitmals die reichsstett dem herzogen noch ain große somma gelts zu thuon und herauß zu geben schuldig, war nit ain kleine sorg darbei, das inen dessen ain tail het megen gepüren zu bezallen; dann es hetten die vier stett in der

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herrschaft Hochenberg bei iedem güetlichen tag ire rathspotschaften zu Haidelberg und auch an andern orten gehapt, dabei sie wol hetten vernemen künden, das irem herren, herzog Albrechten, zu vil und zu ungüetlich beschach. Aber es gieng den gueten leuten zum ain or ein und zum andern

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wider hinauß. Mit disen erbhuldigungen gieng herzog Albrecht nit lang umb und dorft nit vil rathschlagens; es hieß »compelle intrare, vogel iß oder stürb!« Und so baldt der herzog des orts sein willen, wie auch gepürlich war, erhalten, zog er mit allem kriegsvolk zusamen und legerte sich

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den stetten, wie man sagt, zu trutz umb den Zollnerberg, beschach uf sant Urbans tag in obernemptem 1454 jar. Er hett den Zollnerperg und die gegne darumb bei zehen tagen oder mehr gewaltigclichen innen. Hiezwischen het graf Jos Niclas, wie oblaut, alle fürsehung mit den materialien und

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werkleuten gethon. Die waren verhanden; man het ain große anzal wägen und kärren, auch die ross darzu, das in mitler zeit nit allain die beraitschaft uf den perg hinauf kam, sonder es warde auch in ainer sollichen kurzen zeit ain haus oder zwai ufgericht, etliche werinen gebawen, sampt

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den ringkmauren, auch dermasen [1369] mit leuten und victualien in allweg versehen, das der graf der stett überzuck weiters nit besorgen dorft. Hiezwischen und der herzog also umb den Zollnerperg zu veldt lag, do speiset er und underhielt ein solichen grosen haufen ob den vierzehen

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tagen. Des ersten tags, als er den Zollnerperg berennt, eingenommen und sich darumb het gelegert (war uf sant Urbans tag), do ließ im der herzog und die fürnembsten im

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_284.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)