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von Tunningen, so der zeit gelebt, solche fundation und stiftung der zwaien pfrunden zu Seedorf und Herrnzimbern, sovil im möglich, verhündem wellen, von wegen das von alter her, demnach die herrschaft Zimbern vor jharen

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verderbt und in ain [173] abgang komen, von baiden orten Tunningen als die recht pfarr besucht worden; und wiewol auß solchem spann erwachsen, hat doch herr Johanns, damit sich der pfarrer seiner pfarrlichen recht halben billich nit beclagen mege, mit dem pfarrer, auch den edelleuten

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von Kürneck, der pfarr castenvögten, wie es hinfüro in allweg gehalten werden solle, sich güetlichen vertragen. Dises herrn Johannsen von Zimbern vatter, herr Wörnher, hat bei seinem leben ain friemess, die allweg die erst im Predigercloster zu Rotweil solt ains ieden tags gehalten werden,

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gestift, dieselbig stiftung er aber bei seinem leben nit ohne ursach widerrueft. Do haben die münch zu fürderung irs geiz herrn Johannsen von Zimbern, seinen son, dahin vermögt, das er seins herrn vatters, nit on bewegliche ursachen cassierte stiftung wider von newem ratificiert, auch zu

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mehrer bechreftigung die vor dem kaiserlichen hovegericht anno domini 1385 bestettiget hat. Nach disen handlungen allen, dieweil er auf sein alter komen, bedacht er, als ain weiser herr, das villeucht nach seinem absterben zank und unfriden seiner herrschaften halb erwachsen megte, wiewol

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er, solchs durch den verzig seiner dochter, wie obgesagt, fürkomen haben vermaint; nochdann, zu merer sicherhait, hat er die zwo herrschaften Zimbern und Mösskirch mit allen iren zugehörden, auch alle seine pfandtschaften, ligende und vahrende hab und güeter, seinen enklen, herrn

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Wörnhern und herrn Gotfriden, gebrüedern, vor dem hovegericht zu Rotweil vermacht, auch wie es nach seinem absterben in anderwege in der herrschaft gehalten, sonderlich das ainer ieden seiner enklinen, deren zwo gewesen, drei tausendt guldin in golt zu ehesteur gegeben sollten werden,

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geordnet. Solchs ist im jhar nach Christi gepurt 1439 vor grave Hannsen von Sulz, kaiserlichen hoverichter, mit gepürlichen ceremonien und rechtlichen solenniteten beschehen etc. Im andern jhar hernach hat sich begeben, das vil

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bemelter herr Johanns von Rotweil geen Mösskirch reiten wolt und iezundt auf den Hewberg unferr von dem dorf Bettingen komen, liefen gegen im ungestimmer weis etliche feltross,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_322.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)