Seite:De Zimmerische Chronik 1 334.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er in niderwurfe, ain ungnad erlangt, das in aber der herzog nit erlassen, sonder ihe von im gehabt haben welt. Also nach langer iebung und mancherlai behelfs und vorthails, so ainer gegen dem andern braucht, warf herzog

5

Sigmund herrn Wörnhern und fiel auß aller seiner sterke auf in, und im fall verletzet er in[1] ohn geverde an dem mund, also das im die zeen schwaisten, dessen vilgedachter fürst hoch erfrewt ward. Nachdem er aber ain mülts, fürstlichs gemüet und der vorhin ain besondere genad zu im het,

10

sprach er im gnedigclichen zu, dergestalt, er sollt des schmerzens nit achten, dann er wolt im für den zan (den er wonde außgefallen haben) ain guldin zan in die lucken setzen, schenkt im dasselbigmal zu ainem abtrag zwainzig und hundert guldin goldt järlicher gülten. In wenig zeit hernach

15

wardt er herzog Sigmunds und auch herzog Albrechts von Österreichs, kaiser Friderichs brueders, rath, dann er gleich so wol bei demselben in sondern genaden war, als bei herzog Sigmunden etc. Ich find auch, als hernach über etliche jhar herzog Sigmund sich mit frawen Leonore, geborn

20

kinigin von Schotten, vermehelt, das er derselbigen die statt Frawenfeldt, im Turgew gelegen, sambt seiner zugehörde für ir morgengab verschriben hab, darauf dann bemelte von Frawenfeldt der kinigen geschworn. Solchen aid haben dozumal herr Johann freiherr von Finstingen, des herzogthumbs

25

Lottringen erbmarschalk, und herr Wörnher freiherr von Zimbern, die derhalben beide von herzog Sigmunden abgefertiget, von bemelten von Frawenfeldt empfangen, ist beschehen anno domini 1458. [A131a] Ungevärlich[2] umb das jar nach Christi [179][3]

30

gepurt gezellt vierzehen hundert und vierzige ist die statt Zürich in großer unainigkait mit Glaris und Schweiz von wegen des fruchtkaufs, welchen die von Zürch iezgedachten iren nachpurn irs gefallens nit verfolgen lassen wolten, gestanden. Diser widerwertigkait underfiengen sich merthails

35

Aidtgnossen güetlich hinzulegen und zu vergleichen, welches aber alles unverfengclich, derhalben, als herzog Friderrich von Österreich nach absterben königs Alberti, seins nechsten vorfarn, zum römischen reich kam und zu Ach die krönung


  1. in] hs. im.
  2. Ungevärlich] bis stettigs [335, 37] wohl bl. 131, durch verbinden auf dem letzten blatt der hs.
  3. auf s. 178 die wappen von Geroldseck und Zimmern.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_334.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)