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von Metsch mit seinem gemahel, fraw Agnesen, anhaimsch geen Insprugg zu reiten, mit dem herr Wörnher, als mit seinem bösten freunde und gesellen, auch widerumb geen hove ritt. Mitler zeit beflüße sich grave Ulrich von Metsch,

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den unwillen herrn Wörnhers bei denen andern graven von Fürstenberg abzustellen, und ward durch in sovil bei inen erhalten, das nach fraw Anna von Fürstenberg witwe geschickt und zu grave Ulrichen von Mötschs gemahel, ir schwester, zu komen beschaiden wardt, durch welchen

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volgendts sovil gehandelt, das gedachte fraw Anna herrn Wörnhern von Zimbern ehlichen vermehelt ist worden. Man sagt, es hab graf Hanns von Fürstenberg iezgedachte sein gemahel, die von Kirchberg, im todtbett gebetten, so sie des willens, nach seinem absterben sich widerumb zu verheiraten,

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allain den von Zimbern nit zu nemen. Das sie aber hernach solchem pitt nit nachkomen, ist die ursach, das sie irn herrn und freunden, die den[1] heirat also für guot angesehen, gefolgt hat. So haben auch die andern graven von Fürstenberg irn agnaten, graf Hannsen, baid verclagt

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gehapt, dann graf Hanns ain seltzamer, unvertreglicher mann gewest, der seinen[2] vettern und verwandten allen unwillen erzaigt hat, von dem auch vil ungereimpts dings gesagt worden, zu gleicherweis sein sone, graf Johanns der junger, in vil dingen im nachgeschlagen. [A135a] Die hochzeit herrn

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Wörnhers ist in dem Etschlandt gehalten worden, und dieweil er ain besondere gnad bei herzog Sigmunden durch seine embsige und getrewe dienst erlangt, ist er ganz gnedigclichen von ime begabt worden. Nach der hochzeit, als herzog Sigmundt vermerkt, das herr Wörnher in kain

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haushalten, noch zur zeit in seine[3] herschaft Messkirch sich begeben wellen, sonder weiter zu dienen gesinnet, hat er im die hauptmanschaft Erenberg an der Clausen, daran gedachtem herzog Sigmunden nit wenig gelegen, aus besonderem vertrawen gelihen, welche hauptmanschaft er etliche jar

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versehen und die mit solcher fürsichtigkait verwesen, das er dardurch noch mer gnad bei seinem herrn erlangt. Dieweil er zu Erenberg gesessen, hat im sein gemahel, die grevin von Kirchberg, zwen sön, herrn Jergen, welcher doch in der jugendt verstorben, [184][4] und herrn Johannsen Wörnhern


  1. die den] hs. die der.
  2. der seinen] hs. deren seinen.
  3. seine] hs. seiner.
  4. 184] auf S. 183 stehen die wappen von Zimmern und Kirchberg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_339.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)