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der grafen von Kürchperg), und ist mit ainer dochter, Udalhilden von Metsch, die grafschaft Kürchperg bald hernach uf die burggrafen von Maidenburg komen, von denen uf die fürstlichen grafen von Görz, von denen wider uf Metsch,

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und dann von denen widerum zu dem alten stammen der grafen von Kürchperg. Also gat das zeitgut umbher von aim zum andern, und ist nichts bestendigs. Damit will ich den nachkommen ursach geben, hievon ain merers und ain weitleufigers zu erkundigen. Von disen grafen von

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Kürchperg het Jacob von Ramingen[1] der elter vil geschriben und sollichs, wie er anzeicht, ußer iren alten briefen gezogen und in ordnung gepracht, darauß ich disen kurzen bericht und thail genommen. Er hat iezgeherten sein tractat herr Hannsen Jacoben Fugkern zugeschriben, darauß, do es mit

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ainem fleiß und juditio beschehe, vil mögt genomen werden. * * [1407] Anno 1072 hat graf Dietrich von Lützelburg auch also in ainer gehe seinen brueder, graf Conraden, umbgebracht, darüber er aber ain solliche rew und laidt gehapt, das er über mer gefaren, des willens, die überige zeit seines

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lebens zu erhaltung des gelopten lands zu verschleißen. Aber es war villeucht der will Gottes nit, das er hinüber keme geen Jerusalem, sonder er und alle, die bei im uf dem schiff, die ertranken im mere. Beschreibt brueder Hörman, ain barfüeser, der anno 1350 gelept und geschriben biß uf

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seine zeiten. * * [1513] Darbei zu sehen, wann ains menschen verstand mit zorn überwunden, das ain solche blindhait darauß volgt, das aintweders der mentsch sich mit der red oder mit der that manichmal gegen seinen nechsten fründen vertieft,

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welches hernach, da gleich ain großer rewkauf darauf kompt, nit leüchtlich wurt gebessert oder vergessen. * * [1216] Es hat noch heutigs tags fürnem burger zu Ulm, haisen die Gregken, sollten haisen die Grecken, id est de Greci, die sein ires herkommen Kriechen. Die, sagt man,

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sie seien vor vil jaren mit aim grafen von Kürchperg ußer welschen landen kommen, haben sich hernach zu Ulm nider-


  1. Jacob von Ramingen] über ihn s. Mone, Quellensammlung I (47) ff.; die deutschen Handschriften der k. Hof- und Staatsbibliothek zu Muenchen, nr. 926. Die genannte schrift des Jacob von R. scheint verloren zu sein. Einen Joannes de Rammingen nennt Bucelin, Germaniae topo- chrono- stem- matograph. Partis II pars III, als quelle; ein Gotfrid von R. ist erwähnt bei Mone a. a. o. s. (48).
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_351.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)