Seite:De Zimmerische Chronik 1 394.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hieß Ita[1]) zehen tausendt guldin schuldig war, und mag umb solche somma verpfendt sein worden. Nach graf Rudolfs absterben do hat die wittib genommen grave Hainrichen von [Werdenberg[2]], und dieweil aber Würtenberg die vier

5

dörfer hat einzogen, hat herzog Lupold fraw Iten und irem herr, grave Hainrichen, die herrschaft Haigerloch darfür eingesetzt; ist beschehen umb die jar 14 . .[3] . *

[A150a] Wie Hanns von Rechberg mit etlichen reichsstetten, auch den graven von Werdenberg und andern
10
ain vecht fürgenomen, und was hierinnen sich verloffen. Dessglichen wie herr Wörnher freiherr zu Zimbern die von Werdenberg bei dem Hailigenberg und andern iren güetern behalten etc.

Es haben die graven von Werdenberg und die freihern

15

von Zimbern ain wunderberliche aigenschaft zusamen gehabt, dann zu gleicher weis wie die von Werdenberg denen von Zimber das ir aintweders mit list und betrug oder gewaltigclichen zu entziehen gesint und genaigt gewesen, daraus dann letstlichs ervolgt, das sie nit allain die lang

20

begerten zimbrischen herschaften und güeter mertails nach irem willen und gefallen erlangt und etliche jar ingehapt, sonder auch beinahe den zimbrischen namen ausgetilkt, herwiderumb so befind ich, das die freiherrn von Zimbern denen von Werdenberg in iren nöten gelihen und fürgesetzt,

25

burgen für sie worden, auch sie bei iren güetern, sovil sie konnt, [199] erhalten und darob auch ire freundt und verwandten begeben, in somma leib und gut freiwilligclichen von irer wolfart wegen dargestreckt und in ein offenliche gefar sich begeben haben, welches dann sonderlichen in

30

hernachvolgender geschicht warzunemen. Es hat grave Hanns von Werdenberg[4] der elter ain raisigen knecht, Huttelin genennt, [A150b] bei sich gehabt; dem ist nu etwas schmach oder widerdrieß von bemeltem grave Hannsen, des er vermaint pilich vertragen solt gewesen sein, begegnet,

35

welches der Huttelin so hoch zu herzen gefast, das er zue


  1. Ita] s. Schmid, Zollern-Hohenberg I, 280 ff.
  2. Werdenberg] ergänzt, s. Schmid a.a.o. II, nr. 769.
  3. 14 . .] vgl. Schmid, a.a.o. I, 279.
  4. Werdenberg] vgl. Vanotti, Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg s. 411 ff., wo diese erzählung nach unserer chronik gegeben ist.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_394.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)