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lich in der güete zu vertragen. [200] Also wardt von bemeltem kaiserlichen comissario etliche mal zwischen inen güetliche underhandlung gephlegen, die aber doch nichts erschießen wolt, und triben nichts destoweniger Hanns von

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Rechberg und seine mithelfer die abenteur so grob, das die stett zu rettung irer burger zu ross und zu fueß sich bewarben und auf Margrethe anno ain tausendt vierhundert zwaiundfünfzige für Ramstain das schloß, in Valkenstainer [A151b] thaal gelegen, zogen. Sollichs nöten sie mit

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feurwerfen dermaßen, das am sechsten tag sie das belegert, eroberten und ausbrennten. Wen sie daruf funden, der must sterben[1]. Dessgleichen rusten sich die von Rotweil, kamen bei nacht unversehenlich für Sulz. Dises stättlin und schlos hetten dozumal herr Hanns und herr Hainrich von

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Geroltzegk, under denen her Hainrich auch deren obgenannten reichsstet feindt worden und zu Hannsen von Rechberg, auch seinen mithelfern sich verbunden hett, denen er auch daselbst in seinem thail des schlosses und stettlins offnung gab. Aus der ursach zogen die von Rotweil für Sulz und

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umb mittnach, als in der statt niemandts args sich versahe, kamen etlich Rotweiler haimlich durch ain canal oder wassertole in die stat, eroffneten gleich iren gesellen die porten; dermaßen ward die stat und hernach das schloß erobert. Als aber gegen tags das geschrai angienge, fiele herr Hanns

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von Geroltzegk sampt etlichen reütern und vom adl, so er dozumal bei im het, über die murn aus und kamen darvon. Also behielten die von Rottweil schlos und stat Sulz, unangesehen das her Hanns von Geroltzegk mit solcher vecht nichts zu schafen und herr Hainrich nur den vierten thail

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am schlos und stettle het. Nichts destoweniger aber verfüegte sich herr Johanns von Geroltzegk zum grafen von Wirtenberg, dessgleichen zu der gesellschaft sant Jergen schilts im Hegaw, darin er auch war; denen clagt er sein anligen, umb hilf und beistand anruefende. Hierauf herr

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Hanns von Embs, ritter, herzog Albrechts von Österreichs rat und hauptman der herrschaft Hohenberg, dessgleichen die Würtenbergischen, auch der ausschutz der gesellschaft sant Jergen schilts sich bewarben, [A152a] zohen zu ross und zu fuß mit macht für Sulz, schlos und stettle mit ain-


  1. Wen] bis sterben [z. 12] fehlt in A und ist ein zusatz von anderer hand in B.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_398.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)