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andern belegernde, welche baide sie mit stürmen und allerlai kriegsristung anfiengen zu nöten, das der Rotweiler zusatz am neunten tag der belegerung die aufgaben. Do wardt sovil gehandlt, das herrn Hannsen von Geroltzegk

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seine tail vervolgen solten, den vierten tail aber, den herr Hainrich von Geroltzegk ingehabt und feind gewesen, solte herzog Albrechten und dem haus Wirtenberg hinfüro zugehörn; ist beschehen zinstags vor Andree anno ain tausendt vierhundert vierundfünfzige.

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Nach disen handlungen allen, als sich die sachen baiderseits zwischen dem adel und denen reichsstetten zu weit einreißen, ward doch letstlichs kaiser Friderrich dahin bedacht, ernstliche mandata wider baide thail ausgeen zu lassen, dessgleichen marggrave Carlen von Baden hierin zu

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aim comissario zu verordnen, welcher dann sollichs mit allem vleis und trewen sich underwandt und die sach zu endtlichem vertrag bracht, mit dem geding, das die reichsstett Hannsen von Rechberg für all erlittne kosten und schäden vierzehentausendt guldin in gold [201] also par geben und

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hiemit die lang geüebte vecht aufgehaben und abgeschafft sein solte; actum anno ain tausendt vierhundert sibenundfünfzige. Wo dieser krieg nit verricht, so wolten die stett wider mit macht für Sulz gezogen sein, das het ein new unruhe gegeben. Der Besenfelder schreibt, der vertrag sei

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zu Costanz gemacht und der margraf Jacob von Baden[1] underhendler gewest[2]. Mit solcher barschaft, die im die reichstett also par mit gutem willen, damit sie nu sein ledig und sicher vor im weren, zustelten, ließ er ain wherlich, vest schloß, wie dann

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der zeit die manier gewesen, auf ain hohen velsen, der Schramberg genennt, darauf zuvor kain schloß nie gestanden, bawen, welchen paw er in zwaien jarn vollendet, nemlich [A152b] anno domini vierzehenhundert fünfzig neune. * [1373] Und wiewol man geschriben findt, das Hanns von

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Rechberg den Schramberg uf ain ledigen berg oder felsen gebawen, darauf vormals nichs gebawen gewest sei, iedoch so meldet der Besenfelder, so der zeit gelept, das vormals auch ain schloß alda gestanden sei, aber vor vil


  1. margraf Jacob von Baden] starb schon im jahre 1453.
  2. Wo] bis gewest [z. 26] fehlt in A und ist in B von anderer hand eingefügt. Über die rechbergische fehde vgl. noch Pfister a. a. o. s. 93 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_399.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)