Seite:De Zimmerische Chronik 1 400.jpg

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zeiten abgangen und domals ain alt burgstall gewest; das hab er also befonden, wie man den felsen abraumen lassen. *

Als nu der Schramberg erbawen und mit aller notturft gnugsamlich versehen, verbande er sich sampt baiden seinen

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schlossen Schalzburg und dem Schramberg mit Eberharten von Clingenberg zue Hohentwiel und mit Wolfen von Asch, der dann ain verrümbt, waidelich, reiterisch mann war, also das Twiel im Hegaw, Schalzburg und der Schramberg iren dreier offne heuser sein und die wider ire widerwertigen

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aller notturft nach gebrauchen möchten. Dergleichen heten sie auch in andern wherlichen schlössern mere im land zu Schwaben und sonst, die izmals nit benennt werden, ir offnung und ufenthalt. Hierumb, als grave Hans von Werdenberg iren dreier

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beger, namlich dem Huttelin ain abtrag ze thun, abschluge, der sich dann seiner freundtschaft, dessgleichen das er in der verainigung und bundtnus der ritterschaft sant Jergen schilts im Hegaw, fürnemlichen getröste, desshalben dann dester ehe wider dise benennte drei vom adl sich auflainen

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dörfte, schriben sie im, wie obgehört, ain vecht zu. Hierauf bewarb sich Hanns von Rechberg und pracht bei dreihundert pferdten, auch etlich zu fuß zusammen, mit denen zog er unversehenlichen zinstags vor nativitatis Marie anno vierzehenhundert vierundsechzige auf grave Hannsen von

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Werdenberg, nam im und seinen underthonen ain grose anzal vichs, brandtschatzt im die dörfer Dormettingen, Benzingen und ander umb achthundert guldin, verbrennt im die dörfer Velthausen und Harthausen, auch Melchingen[1]; die überigen dörfer, so grave Hanns von Werdenberg [A153a]

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auf der Alb het, plündert er merer thails. Den raub und nam von vich und leuten schickt er auf die schlösser Twiel, Schalzburg und den Schramberg; das alles ward under sie drei ausgebeutet. Solch gewerb trib Hans von Rechberg bis umb Galli in die fünft wochen. Darneben griffen

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Eberhart von Clingenberg und Wolf von Asch die von Werdenberg und andere ire widerwertigen an ab der Twiel, theten allenthalben grosen schaden, also das menigclich sie entsaß. Mitlerweil enthielt sich graf Hanns von Werdenberg anhaimsch, und wiewol er mit der gegenwör wider Rechberg

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und seine mitverwandten thätlichen nichts fürnemen dörfte,


  1. auch Melchingen] zusatz von anderer hand in B.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_400.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)