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[A171a] Welchermaßen die edlleut von Fridingen ab Kreehen und andere auf herrn Wörnhern freiherrn von Zimbern, sein bruoder, herr Gotfriden, und ire underthonen geraubt und angriffen, auch wie solchs widerumb
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sein endtschaft erraicht.

[221] Ungevärlich umb die jar nach Christi gepurt vierzehenhundert achtundsibenzige haben sich vill irthumb und handlungen der edlleut von Fridingen halb im Hegow und der Höre zugetragen; dann bemelte edlleut heten Kreyen[1]

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das schlos, auf sollichs sie als unverträgliche leut sich dermaßen verließen, das sie auf menigclich straiften und raupten, und insonderhait als Österreich und Würtenberg domals in spennen, hengkten bemelte Fridinger und ire helfer sich an Österreich, schriben grave Eberharten von Würtenberg

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dem eltern, auch seinen räten und verwandten ain vecht zu, griffen auch damit an, derhalben derselb graf Eberhart von Würtenberg anno vierzehenhundert sibenzig neune mit hörscraft in das Hegaw gezogen und Kräen belegert, darneben auch sich den Megtberg[2], dem haws Österreich zugehörig,

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zu pawen und wider seine widerwertigen zu befestigen understanden. Nu besorgt aber herzog Sigmund von Österreich, ob sach, das grave Eberharten die schanz im Hegaw geraten, das er den Megtberg bevestigen oder aber Kreen erobern möchte, das es dabei nit beleiben, sonder sich noch

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weiter und [A171b] mer underfahen möchte, derhalben er herr Mangen von Absperg, ritter, der dann der zeit ain verrümpter kriegsman war, mit ainer treffenlichen anzal zu ross und zu fuoß ins Hegaw verordnet, mit bevelch, dem von Würtenberg wo möglich abbruch zu thon und an seinem

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fürnemen zu verhindern. Derselbig herr Mang enthielt sich mertails mit seinen reutern zu Ratolfszell am Undersee. Im beschach große hilf allenthalben aus den österreichischen erblanden, die im zuzogen, dardurch er sich merklichen sterkt. Nu waren der zeit herr Wörnher und herr Gotfrid,

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geprüeder, und herr Johanns Wörnher, all freiherren zu Zimbern, österrichische lehenleut und, ausgenomen herr Gotfridt, diener, darneben aber herr Johanns Wernher auch würtenbergisch, und war vor etlichen jarn darvor ain abred beschehen, also


  1. Kreyen] s. Schönhuth, Die Ritterburgen des Höhgau's, 2. Heft, s. 1 ff.
  2. Megtberg] s. Schönhuth a. a. o. s. 13 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 436. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_436.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)