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das genannte freiherrn aus bewilligung herzog Sigmundts sich wol in dienst der graven von Wirtenberg begeben mögten. Derhalben dann, als der obgenannt von Wirtenberg anzog, beschrib er herr Johannsen Wörnhern,

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personnlichen mit ainer anzall pferdten sich zum haufen zu verfüegen. Hierauf schickt im herr Johanns Wörnher etliche pferdt, belib aber mit seiner person anhaimsch, in ansehung das er personnlich wider herzog Sigmunden, seinen lehenherren, nit ziehen wolt; auch vermaint er, hiemit obangezogner

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abrede nit zuwider gelept oder gethon haben. Uf sollichs schrib herzog Sigmundt her Gotfriden von Zimbern, ermant in seiner lehensphlicht, mit beger, wann seine hauptleut ine ervordern, das er nach seinem vermögen aufsein und denselben zuziehen, auch ob sie [A172a] öffnung in seinem thail

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der veste Stoufen begeren wurden, das er inen die gestatten und sie darinnen enthalten solt. Gleich in monatsfrist darnach ward er dermaßen, wie iezgehört, von herr Mangen von Absperg[1] geen Ratolfszell zu erscheinen erfordert. Das wolt nu herr Gotfrid nit thun, mit anzaig, ob er gleichwol

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ain lehenmann, vermaint er doch dessen pillich überhaben zu sein, in ansehung das seine vorfarn ain lange zeit die österreich[222]ischen lehen ingehabt, dermaßen aber nie ervordert worden, mit dem erpieten, soverr in der herzog deshalb anforderung ihe nit erlassen, vor den

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österreichischen lehemannen fürzukommen und die mit recht erkennen zu lassen, was er doch seiner lehen halben ze thun schuldig. Hierauf herrn Gotfriden vil unrue und schadens ervolgte; dann wiewol im der herzog dise handlung weiter zu kainen ungnaden gedachte, die auch also one vernere erörterung

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ersitzen belibe, nicht destoweniger aber warde durch pratiken und anstiften der österreichischen obersten und hauptleut die sach dahin gericht, das die edlleut von Clingenberg ainstails, wiewol die im mit etwas sipschaft verwandt, ine, auch seine underthonen zu Hilzingen, alles im schein, als

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ob sie die reüter und ander kriegsvolk vor solchem nit abhalten kinden, angriffen und beraupten; wiewol vil geschriften von baiden thailn ausgiengen, darin sich Clingenberg vil guts erpotten, im werk aber vil anderst befunden. Was dann die Clingenbergische überließent, warde durch Hannsen von

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Fridingens gesinde ab Kreehen, die nit allain auf Zimbern,


  1. Absperg] AB Habspurg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_437.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)