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der herrschaft Meskirch im Faulbrunnen, gar nahe geen Sigmeringen, also das der alt grave Hanns von Werdenberg die hundt mermals im schlos zu Sigmeringen, wann Zimbern gejagt, laufen hören, zu jagen gehapt, derhalben sich bei

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zeiten herrn Wörnhers, dessen leben und handlungen wir iezundt beschreiben, abermals jagens halben irthumben begeben. Damit nu die herschaft Zimbern mit Werdenberg nicht wie vormals in unainigkait wuchse, des dann ire hinderseßen und armen leut höchlich entgelten heten müeßen,

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haben baider theil freundtschaft, insonderhait [A174a] grave Haug von Montfort, grave Jos Niclas von Zollern und herr Eberhart truchseß von Waldtpurg, ritter, dise handlungen hinzulegen sich underwunden, auf sollichs täg angesetzt und die spenn mit baider thail, nemlich herrn Wörnhers und

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grave Hansen von Werdenbergs, vorwissen und gutem willen freundtlichen und güetlichen hingelegt, also das Zimbern aus freundtschaft und zu erhaltung guter nachpurschaft ains mindern bezirks, genannt »der eng krais«, sich benüegen lassen, nemlich das herr Wörnher von Zimbern und seine

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erben, mannsgeschlecht, fürohin von Vilslingen dem capellin geen Kalchprunnen und von dannen über Sprenglers brüel hinaus geen Menningen und die Ablach auf geen Messkirch, von dannen den rechten weg hinauß geen Oberstetten und Hainstetten in den Nußpoum, aus dem Nußpaum die alten

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straßen hinab geen Bittelbronnen[1] und von dannen widerumb geen Filslingen in das capellin (welcher bezirk iezundt »der eng krais« genannt wurdet) den vorst haben, verlihen, besetzen und entsetzen, erlauben und verpieten mögen, one verhinderung grave Hannsen von Werdenbergs, seiner erben

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und nachkommen. Ferner hat grave Hanns von Werdenberg für sich, seine erben und nachkommen auf ernennten tag bewiligt, das herr Wörnher von Zimbern, auch alle, dieweil seine leibserben und nachkommen, mannspersonen, verhanden, hinfüro zu eewigen zeiten jagen sollen und mögen

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nach irem willen, on verhinderung und irren deren von Werdenberg, irer erben und nachkommen, in denen kraisen, so in dem vorst zu Sigmeringen gelegen sein, nemlichen von Menningen geen Rinkenbach, von dannen geen [A174b] Buffenhoffen, und dann den weg hinaus geen Rast, von Rast

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hinüber geen Sauldorf in die Rinderspeck, von dannen die


  1. Bittelbronnen] hs. irrthümlich Mittelbronnen; s. das register.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_440.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)