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auch wunder getriben, und so in zu zeiten gewundert, was die im frawenzimmer geret, oder ire haimliche hantirungen seien, so hat er sein gaist befragt, der hat ime zu zeiten manche faiste lugen gesagt. Sein sonsfraw, die grefin von

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Fürstenberg, ist im findt gewest, die hat ine nach absterben des alten herren abwegs gethon sampt den gottlosen kunstbüchern, damit das irem sone, herr Egenolphen, nit zu handen kem und dardurch auch verfürt werde, in welchem fal sie getrewlichen und weislichen gehandlet. *

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* [1512] Also ist es auch bei unser vätter zeiten eim edelman von Almanshofen ergangen, hat gehaißen .... Er name sich der schwarzen kunst an, verbannet und beschloß ain gaist in ain glas, und wann er ußgeriten und wider haim kam, so must im der gaist sagen, was hiezwüschen

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fürgangen und wie das gesind haus gehalten. Das stunde also etlich jar an, das sich der gaist vexiren ließ. Zu letst do rit er ains mals allain hinauß ufs waidwerk und wollt auch was experimentiren. Nit waiß ich, wie es im gerieth, oder was er macht, sein pferd und die were kamen wider

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haim, er blib dusen und ist hinfüro nit mer gesehen oder sein leib gefunden worden. Man hat offenlich gesagt, es hab in der bös gaist leiplichen hingefürt, darvor der allmechtig Gott ein ieden behüt. * Zu Wildenstain hat herr Wörnher fast bawen, und soll

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gesagt haben, er hab ob den zwainzigtausendt guldin alda verpawen. Aber er het den großen thurn, so alda von eiteligen quadrenstucken aufgefüert gewesen und bei unsern zeiten abbrochen worden, zu pawen sich nit understen dürfen. Zu solchem schlos hat er dermaßen ain liebe gehabt, das

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er zu erhaltung desselben ain jerliche gült, namlich ainhundert und zwainzig guldin, mit dreitausendt guldin in gold hauptguots, damit die [A181a] dest bestendiger und minder wurde abgelöst, bei der statt Überlingen erkauft. Wie nachvolgendts dieselbig gült gebraucht und wahin sie komen,

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wurt an seinem ort anzaigt werden. Das jarzeit, so grave Mangoldt von Rordorf zu Möskirch gestift und darin vil missbreuch und unutzer costen von alter here eingerissen, hat er, inmaßen und gestalt es bei unsern zeiten gehalten wurdet, geordnet, dernhalben

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vertreg, die noch verhanden, aufgericht. Auch hat er vil seltzamer handlungen mit dem capitl zu Messkirch gehabt, die in so übel gefürcht, das sie ire alte brief und was sie

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 476. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_476.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)