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von herrn, edelleuten, caplönen, dienern und knechten, die zu Insprugg zusamen komen und bei ainandern bis in das hailig landt verharten, auch hernach glicklichen mit ainandern widerumb in teutsch landt one irn caplon, welcher mit

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andern rittern zu sant Katharinen grab und ins künigreich Egiptum gezogen, komen. Ehe und zuvor sie von Insprugg abschiden, hat inen herzog Sigmund aigner bewegnus außer sondern gnaden fürdernusbrief an den herzogen von Venedig und den senat daselbst geben. Den sibenzehenden Aprillis

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ist die gesellschaft zu Insprugg auszogen, und als sie geen Sterzingen komen, wardt herr Johanns Wörnher von Zimbern von gemainer gesellschaft darzu erwelt und erpetten, das er sich mit eile sampt seinen dienern vor inen geen Venedig verfüegt, inen daselbst gelegne herberg zu bestellen, welchs

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er mit willen gethon. Und als er in wenig tagen, nachdem er von inen abgeschaiden, gen Venedig komen, hat er inen ain gelegne herberg daselbst bei aim gebornen Hochdeutschen von Frankfurt am Main, genannt Petter Heuchelhaimer, [A190a] bestelt. Mitler weil und er seiner gesellschaft

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ankunft erwart, hat er bei dem apostolischen legaten zu Venedig ain breve, under des bapsts Sixsti dem vierten namen ausgangen, erlangt, das er selb vierundzwainzigist die hailigen steet in Judea unverhindert aller christen möge besehen, welchs breve in orginali noch verhanden. Demnach im

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aber wol bewist, das wenig under der gesellschaft der welschen sprach, sitten und gepreuch bericht, hat er inen auf ain bestimpten tag ain aigne [242] barken sambt aim deutschen von Venedig auß bis geen Masters geschickt, seiner gesellen alda zu erwarten und, sobald die ankemen, die

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gleich in die stat zu obgenannter herberg zu fürn und zu belaiten, darab die ganz gesellschaft ain groß wolgefallen gehabt, und sein in solcher barken bis in ir herberg zu Venedig mit fröuden gefarn. Alda haben sie vil erlicher herrn und vom adl, nit allain aus teutschen landen, sonder

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auch aus andern christenlichen nationen gefunden, die alle des vorhabens gewest, das hailig land zu besehen etc., under denen dann die fürnembsten gewest: graf Hanns von Solms, herr Maximin, genannt Schmasman, von Rappollstain, herr Ferdinandt freiherr von Mernaw, herr Bernhart von Braiten-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 494. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_494.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)