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wurten und darbei begeren, das inen gleichgestalt willbrief vom Bajazeto werden zugestellt, in denen der Türk zusag und versprech, den anstand auch zu halten, auch solchs zu geschehen bei seinen obersten, den landpfleger und

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angrenizen, notturftigclichen zu verfüegen. Am andern sollen obgesagte gesandten dem türkischen kaiser vermelden, der Maximilian sei in allem anzug, ain ungehorsamen fürsten des reichs und nemlich den pfalzgrafen bei Rein zu straffen, den verhoff er auch in kürze

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widerumb zu gehorsame zu bringen und dardurch auch frid, ruhe und ainigkait beharlichen im reich deütscher nation zu erhalten. Fürs dritt, so sei Maximilian wol bericht, das der Bajazet in großen anstoßen und immerwerendem krieg mit

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dem Soldan in Babilonia und Agipten, dieweil er dann im reich, auch zwischen den merertail königen und pottentaten in der cristenhait friden und ainigkait angericht, derhalben denn auch ain hilf und anhang wider seine find und widersecher[1] erlangt; so dann der Bajazet seiner hilf wider den

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Soldan begere, sei er dessen zufriden und wolle ime die hiemit angepotten haben, iedoch das er, Bajazet, sich zuvor mit ime vergleiche der condiction[1529]en und mittel, wie es in alweg mit dem kriegsvolk soll gehalten, auch wie die hilf soll erstattet werden. Und in dem punkten söllen die

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gesanten fleißig anhalten und dohin richten, damit der Pajazet desshalben seine sondere oratores auch in deutsche land herauß absende. Und demnach dem Soldan durch die newe schiffung des kinigs in Portugal der merertail seins järlichen einkommen von denen specereien und ander

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kaufmanschaft ußer Indien enzogen, erpiete sich der Maximilian sampt seinem vetter, dem könig von Portugal, waver er, Bajazet, sich mit inen einlassen und accordiren, das sie ime die specereien in besser kauf und wert, dann er die biß anher vom Soldan und den Venediger erlangen mögen,

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bestellen und zukommen lassen wellen. Zum letsten sollen die kaiserliche gesanten dem Bajazeto fürhalten, als dann lange jar zwüschen irem herrn, dem römischen kaiser Maximiliano, und dem könig in Frankenreich krieg und unfriden gewesen, das baide potentaten sich

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iezmals mit ainandern vergleichen und ain ewiger friden


  1. widersecher] hs. widerseher.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 523. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_523.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)