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an seinem hove versehen, mit dem gnedigen erpieten, ine, unangesehen der vermainten [267] declaration, wider die von Werdenberg und menigclich uf recht zu enthalten, auch seinem pesten vermögen nach zu beschirmen.

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[A212a] Wie grave Haugo von Werdenberg die statt und herschaft Mösskirch erblichen eingenomen und wie unadenlichen er gegen fraw Margrethen grevin von Öttingen, hern Johann Wörnhers gemahel, sich gehalten.

Nach solchen handlungen hat sich grave Haugo von

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Werdenberg one verzug an kaiserlichen hove verfüegt, und demnach der kaiser ime acht tausent guldin von etlicher dienst und nachraisens wegen noch zu erlegen schuldig, hat er solch gelt nachgelassen und, unangesehen sein, auch seiner brüeder glaublich verschreiben und zusagen, sovil bei

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Irer Majestat und derselben sone, dem könig Maximiliano, angehalten, das die ime sollich eingenomne zimbrische güeter, auch was sonst oft bemelter herr Johanns Wörnher noch gehabt, für obbemelte schuld geschenkt und zugestelt haben, im auch desshalben brieve under iren insigeln ufgericht und

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geben. Daruf grave Haugo, sobald er wider anhaimsch worden, sich mit etlichen pferdten beworben und mit denselben geen Messkirch kommen, hat daselbst dem rat und der gemaind, was er zu hof ausgebracht, fürgehalten, mit angehenktem begern, ime und seinen gebrüedern als

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erbherrn phlicht und huldigung zu thon; darbei getrewt, soverr im solch sein begern abgeschlagen, herte und schwere straf desshalben gegen inen fürzenemen. Wiewol nu deren etlich, so sich grave Haugen widersetzten, hat doch sollichs nichts erschießen mögen, sonder, in [A212b] ansehung das

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sie kainer rettung, hilf oder trosts sich versahen, sein sie zu ainer erbhuldigung getrungen worden, welches in wenig tagen hernach mit allen dörfern, der herrschaft Möskirch zugehörig, auch beschehen. Und des tags grave Haugo die stat also erblichen eingenommen, ist ain großer thail der

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ringkmaur daselbst vom spital an bis schier zu dem schlos, wie das noch heutigs dags gesehen wirt, nidergefallen, welches ime pillich seiner unbefuegten handlungen und das sollich einnemmen nit wirig, ain gewiss anzaig gewesen sein solte. Demnach ist er zu fraw Margrethen, herrn Johannsen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 542. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_542.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)