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sie von wegen irer glipt und aid und, das der herzog auf seinem fürnemen so strengklich beharrt, solchen bevelch auszurichten, lenger nit kundt oder gewist zu umbghen, darab dann seins erachtens herzog Albrecht großen

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verdruß empfangen und villeicht vermaint, das sollichs nit aus bevelch, sonder aus irem aignem fürnemen beschehen; desshalben sich solchs ires fürbringens gegen Ir kaiserlichen Majestat zum höchsten beschwerdt. Sollichs sei er gestendig, aus [275] bevelch herzog Sigmundts, nit allain, sonder mit

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und neben grave Georgen von Werdenberg, bei ermeltem herzog Albrechten gehandlt haben und nit weiter, wie dann sollichs von seinen missgönnern mit der unwarhait dargeben sei worden; beger desshalben, herzog Sigmund, auch herzog Albrecht sollen hierin gehört werden, der hoffnung, sie werden

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im sollichs alles nit abrede sein. Das er aber bemelten herzog Albrechten auf freier straßen mit blosen werinen angefochten und seins mutwillens zu reiten genöt solte haben, sei er gar kains wegs gestendig, und ob er gleichwol sollichs bevelch gehabt, het er sich doch wol zu halten gewist, dann

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sich nit gepüre, gegen aim fürsten des reichs, vill weniger gegen Ir kaiserlichen Majestat gesandten dergleichen fürzunemen und zu handlen. Möge sein, es sei herzog Albrechten ain solche schmach in der Etsch begegnet; von wiem aber sollichs zugericht und beschehen, das laß er sein, und

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dieselbigen sollichs und anders verantwurten. Er möge aber mit der warhait, so von nötten, darthun, [A219b] das zu zeiten, do herzog Albrechten ain solche schmach in der Etsch widerfaren, er derselben ende nit im lande, sonder zu Rofereidt in vilbemelts herzog Sigmundts gescheften

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gewesen seie. Sovil dann das unwarhaft und erdicht versagen belangt, das er solte herzog Sigmunden eingebildet haben, welchermaßen Ir kaiserlich Majestat ine, herzog Sigmunden, mit gift vom leben zum tod zu bringen sich understanden etc., sei er gar kains wegs gestendig gethon haben, werde

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sich auch zu eewigen zeiten nimmermer mit warhait erfinden; beger nit mer, dann das Ir kaiserlich Majestat die, so sollichs und anders mit unwarhait und aus neidt auf in erdicht, zu recht verhört und mit gnugsamen kundtschaften fürgestelt werden, welle er sich hierinnen vor Ir Majestat

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dermaßen verantwurten und handlen, wie aim frommen freiherrn des hailigen reichs ze thun wol ansthe und gepüre; soverr er sich aber mit der warhait seinem erpieten nach

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_552.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)