Seite:De Zimmerische Chronik 1 568.jpg

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das must fort. Und in solchem glick sein sie vil jar bliben. Aber dem Petter Hagenbach sein von deren übertrettungen wegen nachvolgende reimen[1] gemacht worden:

Bis nit zu gehe und trab gemach,
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Das dir nit beschehe, wie Petter Hagebach[2]! *

Ich befind in ainer alten geschrift, das gedachter herr Johanns Wörnher, ee und zuvor er geen Rom komen, herzog Jergen von Bayern geschriben und durch ernennten fürsten bei der kaiserlichen Majestat aus der acht zu

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kommen sich understanden, dessgleichen im ain kaiserlich mandat an etlich seiner verwanten, in wider in das sein einzusetzen, zu erlangen, mit bericht, es haben im achtzehen graven und herrn von aim tag, zu Ulm gehalten, zuempotten, leib und gut zu im zu setzen, damit er wider zu dem seinen kome,

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und so bald er eingesetzt, seie er vorhabens, grave Haugen feind zu werden, der hoffnung, ime an leib und gut abzuprechen. Und demnach grave Hugo ime, herzog Jergen, oftermals vill widerwertigkait bewisen, daraus dann vil unrats ervolgt, pit er, dieselb welle sollichs zu herzen fassen

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und in in seinem pit und anruefen gnedigclichen fürdern, sonderlichen mit hilf herrn Sigmunden Brüeschenken, welcher in kurzer zeit hernach die graveschatz Hardegk überkommen, davon er sich geschriben, gegen dem sich dann grave Haugo sonderlichen widerwertig gehalten und, sovil er vermögte,

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seinem leib und gut nochmals zusatzte, der hoffnung, seine Gnaden und bemelter herr Sigmund werden solchs aus würkung naturlicher raach zu thun pillich genaigt und gutwillig sein. Als aber er, herr Johanns Wörnher, im grundt befande,

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das sollich glaublich vertrösten sich lang verweilen und aber im kains wegs mer thonlich sein wellen, die rechtliche angefengte proces also unerörtert ersitzen zu lassen, zu dem erinnert ward, das die Aidgnossen niemandts ihe geholfen hetten, dem vorhin nit baß gewesen, hat er denen

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Aidtgnossen weib und kind, die er zu Bühel lassen wölt, auf recht zu enthalten bevolhen, [A230b] und ist er mit wenig pferden, aim caplon, genannt pfaff Eble, aim notario und etlichen dienern geen Rom gezogen. Als er zu Pühel hin-


  1. reimen] hs. reinen.
  2. Hagebach] näheres über ihn s. Mone, Quellensammlung III, 183—434.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 568. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_568.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)