Seite:De Zimmerische Chronik 1 571.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geloffen, mit todt abgangen, hat bemelter bapst Innocentius, dem dise deutsche gewaltsame hoch angelegen, sollich gescheft magistro Felino de Sandes, seim caplon und auditori palatii[1], bevolchen. In kürze darnach ist der pabst

5

Innocentius auch gestorben und Alexander uf in gevolgt. Es ist auch herr Johanns Wernher freiherr von Zimbern hiezwischen mit todt abgangen, derhalben sein nachgelassne wittib, die grevin von Öttingen, auch andere obgehörter banditen erben, denen ire güeter gewaltigclichen ingezogen, den angefengten

10

process ußzufüern begert. Die haben ain commissarium a sede apostolica erlangt, nemlich den abt von Pfeffers. Demnach aber derselb ganz liederlich mit der sachen umbgangen, das sich die partheien beclagen kunden, hat bemelter bapst Alexander solliche rechtvertigung dem bischof Elmerico

15

Sabinensi zu prosequirn bevolchen. Aber ich waiß nit, was dem bapst [1248] Alexandro für brief außer deutschen landen zukomen, er wolt sich von solcher geringen sachen wegen nit verdiefen oder heßlich machen, sonder wusch die hend, wie Pilatus, et secundum petitionem imperatoris

20

Frederici remittebat totum negotium a romana curia ad curiam imperialem; insuper absolvit comites de Würtemberg et Werdenberg et alios complices; sed annus ignoratus. Also muesten die gueten wittfrawen absteen und ir sach pro deserta haben. Aber der allmechtig hat hernach

25

hierinen ein reichlichs einsehens gehabt. *

Wie die kaiserlich Majestat herrn Johannsen Wörnhern die acht auf recht aufgehebt und herr Johanns Wörnher volgendts zu München im großen landtsterbendt gestorben und auf Andechs begraben worden.

30

Mittlerweil als herr Johanns Wörnher freiherr zu Zimbern in Italia gewest, ist in seinem abwesen zwischen der kaiserlichen und künigclichen Majestaten, herzog Sigmunden von Österreich und denen obbemelten graven, herrn und vom adl, denen ächtern, vil underhandlet worden, sonderlich

35

aber haben der erzbischof von Salzburg, der bischof [A232a] von Augspurg, grave Eberhart von Wirtenberg der elter und andere mere sich nit wenig die sachen zue güetlicher erörterung zu bringen beflissen, aber doch, wiewol desshalben


  1. palatii] hs. palati.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 571. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_571.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)