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biß an iren dodt hab gedienet. Darneben so gedenkt er auch des handels und unfals, der herrn Johanns Wernher von Zimbern begegnet, und thut das mit nachfolgenden worten: »Tertia filia Anna nominabatur. Juncta erat comiti

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in Fürstenberg; quo mortuo copulatur d. Wernhero baroni in Zimbern, viro industrioso. Ambo moriuntur relinquentes filium Joannem Wernherum, qui junctus comitissae in Ötingen. Plures ex illa honestissima muliere filios et filias procreavit. Iste, proh dolor, in tantam coronae imperialis indignationem

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pervenit, nescio qua de causa, ut ex omni sua paterna hereditate expulsus, nec etiam, ut ajunt, in toto regno, dempta Bavaria, audeat commorari. Sperat tamen fortassis redire de Aegipto, cum defuncti fuerint, qui querunt animam ejus.*


*[1435] Ein sonders capitel, in herr Johannsen
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Wernhers freiherren zu Zimbern des eltern sachen einzumischen, da es sich hinfüegt.

Herr Johanns Wernher freiherr zu Zimbern hat in seiner jugendt ain großen gunst und willen bei menigclichem gehapt, insonderhait bei denen von Würtenberg, und

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gemainlich auch bei aller fründtschaft. Einsmals hat herzog Eberhart von Würtenberg ain grosen hoff gen Nürtingen ußgeschriben seinen nachpur von grafen, herr und vom adel, darunder auch iezgenannter herr Johanns Wernher berueft worden; ist aber er wider iren aller verhoffen ußbliben.

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Dess hat sie was befrembt, doch im in schimpf ain geruempten brief zugesandt, wie der zeit ain ganz geselligclicher geprauch gewest, darin sie im sein nitkommen hoch verwisen, iedoch alle schuld des ußbleibens dem alten herr Wernher, seinem herr vatter (als ob er vom selbigen hieran

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verhindert worden) zugemessen. Und dieweil aber solcher geruempter brief ganz holtselig gestellt und ich den under den alten geschriften in der registratur gefunden, hab ich nit underlassen sollen, den in diser historia inzuverleiben. Und hiebei ist wol zu merken, das zu selbiger zeiten das

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trinken und schlafftrinken bei uns Deutschen auch in der übung gewest, dann des würtenbergischen briefs datum laut umb ein uren nach mittenacht, und facht also an:

Ein freiherr von Zimbern, Wernher Hanns,
Was üppigen und öden mans
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 583. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_583.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)