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fürtragen lassen, demnach die von Werdenberg ime und seinen geschwistergiten ire übergebne herrschaften und güeter aigens willens und gwalts eingenomen und one erlangte rechten dero sie entsetzt, begere er, das sie, die königclichen

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comissarii, die von Werdenberg dahin weisen und vermögen, das sie inen solche ire herrschaften und spolia der pillichhait nach mit sampt allem interesse, auch erlittnem costen und schaden widerumb restituiren und zustellen, mit bericht, das die von Werdenberg inen kain recht aus der vermainten

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declaration schöpfen, dieweil die bei zeiten ires hern vatters seligen zu recht aufgehebt, zu dem auch [299] die herrschaften und güeter iren, und nit ires vatterns, auch lang vor der declaration gewest. Hieruf [A239b] grave Haugo von Werdenberg von wegen sein selbs und seiner gebrüeder

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dise antwurt gegeben, ime nem solcher der von Zimbern anzug ganz frömbd; er und seine gebrüeder haben niemants das sein mit gwalt genommen; als aber weilundt die kaiserlich Majestat inen die zimberischen güter einzenemen mandiert, haben sie solchs als die gehorsammen gethon;

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nachvolgendts hab inen die kaiserlich Majestat solche güeter für ire dinst frei ledigclichen geschenkt und gegeben, derhalben ir pit, sie, die comissarii, wellen die von Zimbern güetlichen von irem fürnemen abzusten vermanen. Also nach vilgehörten reden und widerreden haben die comissarii die

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güetlichhait fürgenommen. Do hat sich grave Haugo von sein und seiner gebrüeder wegen, herrn Wörnhern von Zimbern Oberndorf sampt seiner zugehördte, die mit neun tausendt guldin verpfendt, wider zuzustellen erpotten, darzu vier tausendt und sechs hundert guldin hauptguts, fraw

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Margareten, weilund herrn Johannsen Wörnhers freiherrn zu Zimbern nachgelassnen wittiben, gehörig, sampt andern schulden, so auf Messkirch verschriben, zu bezaln, welches sich alles in ainer somma fünfzehen tausendt guldin trifft, aber die herrschaft Messkirch mit aller ir zugehörde und oberkaiten

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welle er und seine geprüeder behalten. Solchs anpietens grave Haugons hat herrn Wörnhern von sein selbs und dann seiner geschwistergit wegen anzunemmen gar nit gemaint sein wellen, vermainendt, Oberndorf sampt seiner fraw muoter heirat- und widemgut gehöre inen sonst zu; wer dann

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Messkirch inhab, solle pillich die schulden und beschwerden, so daraus gangen, bezallen. Als nu die comissarii befunden, das sie die sachen [A240a] auf dizmal weiter nit bringen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 615. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_615.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)