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könden, dann sie gegen herrn Wörnhern und seim beistandt sich merken lassen, das sie vielleicht noch zwai oder drei tausendt guldin und darüber nit möchtig seien, welches er aber kainswegs annemen, haben sie baide thail, die sachen

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an die königclichen Majestat zu bringen, abschaiden lassen. Do hat grave Hugo von Werdenberg an die königclichen Majestat supliciert und ernstlichen angehalten, in mainung, Ir Majestat dahin zu bewegen, das sie die von Zimbern, in die mittl, wie hieob gehört, zu bewilligen und die anzunemen

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vermöge. Herr Wörnher aber, sobald er dessen verstendigt, hat er auch bei der künigclichen Majestat angehalten, mit underthenigister pitt, Ir Majestat welle bedenken ir armuot und inen ire herschaften, deren sie durch die gewaltsame, unpilliche deren von Werdenberg entsatzung beraubt, wider

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zustellen, mit erpieten, wer zuspruch und anforderung an sie zu haben vermaine, vor ir Majestat und menigclichem rechtens nit vor zu sein. Nach solchen handlungen ist die sach ain zeitlang ersitzen beliben, und ist herr [300] Wörnher wider geen Haidelberg zu seinem herren, dem

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churfürsten, geritten.

Wie herr Wörnher[1] und her Johanns Wörnher, gebrüeder, freiherren zu Zimbern, am churfürstlichen hove zu Haidelberg erzogen, denen der alt herr Gotfridt von Zimbern die herschaft vor Waldt vor hovegericht
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vermacht, und wie herr Wörnher Oberndorf mit der zugehörde widerum eingenomen.

[A204b] Herr Veit Wörnher freiherr zu Zimbern ist in seiner jugent sampt seinem brueder, herrn Johannsen Wörnhern, in ir aller vertreiben an pfalzgrave Philipsen hove, wie

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hieob gehört, kommen, alda sie baide gebrüeder, bis sie erwachsen und zu iren tagen kommen, sich enthalten. Es hat der fromb churfürst ain solche gnad und liebe zu inen gehabt, das er sich mermals gegen inen, ir vatter zu sein und, soverr im möglich, inen zu irem vätterlichen erb

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und gut widerumb zu verhelfen erpotten. Es haben sich auch baide gebrüeder der underdienstparkait und freundtlichait gegen dem churfürsten, denen jungen fürsten, auch dem


  1. Wörnher] d. i. Veit Wörnher.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_616.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)