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derseits ainandern von des glaubens wegen also jemerlichen sollen umbringen und verderben, kan auch, sprach er, anders nit vermerken, dann das unsere pfaffen und gaistlichen zu baiden thailn an disem hader allem schuldig sein, do ieder

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thail seinen leuten prediget und sie ermanet, den andern zu vergweltigen und zu verstören, mit verhaißung ewiger[1] frewdt in jener welt. Damit nun wir Türken und ir Christen uns beharrlichs fridens megten gebrauchen, so schlahen ewere geitige pfaffen und münch zu todt! das wellen wir Türken

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auch thuon, damit so bleiben wir guet freundt und gesellen durch ainandern und ist alle ursach unserer irrung allerdings hingenomen.» Man ließ es ain redt sein, aber es wardt darnach zu hof vil hievon disputiert und sagt ain ieder sein pfenwert darzu. Aber ceteris paribus, so man alles wolt

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civiliter versteen und ußlegen, het der Türk uf sein barbarische manier die sachen nit bösser megen depingiren und abmaln. Herr Dieterich Spet ist kurzlich darnach mit kaiser Carln und etlichen deutschen fürsten in die Provinz gezogen; anno 153[6][2] ist er gestorben. Man hat von seinem todt

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seltzame ding gesagt und sonderlichen, das man ime fürsetzlichen, zu ainer straf oder wie man es dann sagen und benennen soll, vergeben hab. Got waist die warhait und verzeihe ainem ieden, der rew über seine sünden hat! Nach seinem todt haben seine kinder nach herzog Ulrichs

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absterben von herzog Christoffen alle ire entwerte ligende güetere widerumb erlangt. Von des fürsten dugenden und hochem verstandt weger nichs, dann zu wenig soll geredt werden. Es haben die Speten noch ain agnaten, Jörg Speten, ist obrister zu Costanz diser zeit. Von dem sollen die

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nachkommen, dieweil er noch in leben, schreiben und seine thatten preisen. *


  1. ewiger] hs. ewer.
  2. 153[6]] Dietrich Spät starb, wie graf Christof Friederich von Zollern, im jahre 1536 vor Marseille; s. register unter Marsilia.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 631. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_631.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)