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von Sickingen, Eberhart von Gemingen, Wilhelm von Angeloch, Thoman Leffelholz, Jörg Schütz.

Uf sollich schreiben hat grave Haugo ungevärlich dermaßen geantwurt, in befrembde nit wenig das verclagen

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deren jungen von Zimbern, dann ir vatter hab verhandelt, darumb er in die acht kommen; desselben güetere ime und seinen gebrüedern von der kaiserlich Majestat gegeben worden, derhalben er nit gestendig, etwas zimbrischer güeter mit gewalt genomen haben oder wider recht inzuhalten;

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pitt, sie wellten bemelte herren von Zimbern dahin weisen, das sie in und seine gebrüeder der anforderung halb rüewig und unangelangt lassen, dergleichen das sie sollichs auch wellen; wo in aber die von Zimbern anforderung nit vertragen, megen sie in mit recht, wie sich gepürt, darumb

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suchen. Wiewol nun grave Haugo auf iezgehörte mainung geantwurt und im schreiben sich nit gefangen geben, nochdann hat er im desshalben nit wenig entsessen, hierumb er die sach mit seinen brüedern berathschlagt und, in ansehung

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das er, herr Wernher, und herr Johanns Wemher mit vil ehrlichen herren und vom adel verfasst, könnten sie anderst nit befünden, dann das sie durch solch reuterei und gewerb leuchtlichen zu merclichem nachtail megten eingefüert werden. Derhalben, damit sollichs abgestellt, hat grave Haugo

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den römischen könig Maximilianum baider gebrüeder, deren freiherren zu Zimbern, fürnemens und aller handlung, dardurch sie höchlichen vernachthailt megten werden, förderlichen bericht. Hierauf der römisch könig zu verhüetung unruwhe, dessgleichen nachtails und schaden, so denen von

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Werdenberg hieraus ervolgen, bevalch, grave Eitelfriderrichen von Zollern und grave Wolfen von Fürstenberg, Ir Majestat hofmaister und marschalk, baide thail, damit die thättlichen gegen ainandern nichts fürnemen, in der güete zu vertragen, doch in solchem nichts endtlichen, sonder auf hinder sich

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bringen auf Ir Majestät bewilligung zu beschließen. Sollichs alles geschach nit der ursach, damit ain beharrlicher vertrag aufgericht oder auch gehalten werden sollt, sonder damit baiden freiherren, gebrüedern, ain nasenspil gemacht, dardurch sie von irer rüstung gebracht, der hoffnung, so sie

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iezmals darvon kemen, sie wurden nit leuchtlichen hernach ain solche ansehenliche anzall vom adel ires gefallens wider aufbringen künden. Uf sollichs in kürze hernach grave Eitel-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_004.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)