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erwerben. Das haben sie gethon, darauf Ir Majestat nach herrn Wernhern und grave Johannsen von Werdenberg, der bei wenig tagen zu Stainach ankommen, geschickt und in beisein baider obgenannter chur- und fürsten, auch grave

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Hainrichs von Fürstenbergs und grave Eitelfriderichs von Zollern und anderer Irer Majestat und der fürsten räthe, herren Wernhern und grave Hannsen von Werdenberg den abschidt fürgehalten, nemlich, Ir Majestat könden derzeit ohne vorwissen der reichsstende hierinnen nichts endtlichs

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beschließen, es seie aber Ir Majestat bevelch, das die von Werdenberg in mittler zeit Mösskirch mit allen zugehörden, renten und gülten abtretten und sollich herrschaft, wie sie bißher die ingehabt, grave Eitelfriderrichen von Zollern und grave Wolfen von Fürstenberg, wann sie solchs von ermelten

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graven vermannt, als thädingsleuten und gemainen freunden biß auf nechst kunftigen reichstag zu Freiburg sequestersweis zustellen und eingeben sollen; was alsdann die reichsstende hierinen handlen und zu recht erkennen, welle Ir Majestat geschehen lassen. Sollichen abschid haben grave Hanns von

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Werdenberg an statt seins vatterns und vetterns, desgleichen herr Wernher von Zimbern von sein und seiner gebrüeder wegen angenomen und dem abschid in allweg zu geloben und nachzukommen zugesagt und versprochen. Gleich hernach sein mandata an die graven von Werdenberg zu Stainach

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außgangen, darin inen, welcher maßen sie der herrschaft Mösskirch abtretten und die baide obernennten graven von Zollern und Fürstenberg einantwurten, dessgleichen an baide iezernennte graven, das sie solche einantwurtung in Irer Majestat namen annemen und biß zu außtrag der handlung

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inbehalten sollten, und zu aim überfluß ließ Ir Majestat herrn Wernhern ain indult, darin im, auch seinen helfern und helfershelfern die acht suspendiert und eingestellt, verfertigen, doch der gestalt, das herr Wernher und seine mitverwandten gegen denen von Werdenberg und den iren in

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mittler zeit biß auf nechsten reichstag geen Freiburg, alda dann baide partheien des langwürigen stritts durch gemaine reichsstende entschaiden sollten werden, in unguetem oder unfreundtschaft nichts fürneme. In zwaien monaten, nachdem obberüerte mandata zu Stainach außgangen, haben die

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von Werdenberg baiden ofternennten graven von Zollern und Fürstenberg die herrschaft Mösskirch mit

allen zugehörden und nutzungen, wie sie die ingehapt, sequestrirt und

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_010.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)