Seite:De Zimmerische Chronik 2 043.jpg

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endtlichs nichts schließen, sonder, was sie gehandlt, zuvor an die künigclichen Majestat langen sollen lassen. Sollicher comission ist [A269a] herr Johanns Wörnher auch durch grave Wolfen von Ötingen verstendigt worden, derhalben

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er, herr Johanns Wörnher sampt herr Albrechten von Clingenberg zu bischof Berchtoldten gangen und gepetten, seitmals[1] die handlung seinen churfürstlichen Gnaden und herzog Albrechten commitirt und bevolhen, das sie fürderlichen tag ansetzen und gnedigclichen handlen wellen. Hat bischof Berchtoldt

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sich vil erpotten, doch angezaigt, des reichs gescheften seien so groß, das er izmals nichts handlen könde. Dergleichen antwurt ist inen von herzog Albrechten auch begegnet. Auf solchs haben herr Johanns Wörnher und seine zugebne oftermals bei baiden chur- und fürsten umb fürderliche

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tagsatzung angehalten, hat aber aus [333] merclichen reichsgescheften, wie sich dann izbemelte chur- und fürsten entschuldigt, niehe sein wellen. Derhalben sie abermals zu grave Wolfen von Fürstenberg gangen und ine gepetten, das pest zethun, damit die handlung angefangen. Hat er

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inen anzaigt, sie mögen sich fürderlich geen hof thun und denen räten sich anzaigen lassen, welle er und sein veter, grave Eitelfriderrich von Zollern, hierinnen verfüegen, damit dem churfürsten von Menz ain potschaft geschickt, das derselb, in ansehung das es in der jungen von Zimbern

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vermögen nit, mit solchem uncosten der Sachen auszuwarten, fürderlichen tag ansetze. Nu ist herr Johans Wörnher gleich darnach geen hove gangen und sich denen hoffräten angezaigt. Do ist her Ulrich von Habspurg, ritter, und doctor Berlin zue im kommen und im angezaigt, sie seien [A269b]

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in potschaftsweis zum churfürsten von Menz verordnet, weg fürzunemen, damit derselb fürderlichen tag zwischen Zimbern und Werdenberg fürneme. Nu hat der churfürst von Menz sich gegen disen gesandten gnedigclichen vernemen lassen, es ist aber nichts desterweniger für und für die sach ansteen

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beliben, und wiewol herr Johanns Wörnher zu mermalen zum churfürsten von Menz gangen und weiter angehalten und nichts, was möglichen gewest, underlassen, hat er doch die tagsatzung nit mögen erlangen, welche täglichs aufzogen worden. Derhalben er zu grave Wolfen von Fürstenberg

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sich verfüegt und in abermals gepetten, an gepürlichen orten


  1. seitmals] hs. seitmas.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_043.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)