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abtreten und ime die einhendig machen. Darneben hat der churfürst, pfalzgrave [A273a] Philips, der regierung auch geschriben und sie derhalben auch gepetten, mit erinnerung, wo solche abtrettung der graven nit beschehe, noch vil

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unrats und unruhe hievon entsteen möge. Hierauf die regierung geschriftlichen geantwurt, sie wellen solch schreiben an baide graven gelangen lassen, und, was inen für antwurt begegne, herrn Johannsen Wörnhern nit zu verhalten. Nu ist die sach desselben jars, nemlich anno fünfzehenhundert

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und ains, also ersitzen beliben, das hierinnen nichts weiters fürgenommen oder gehandelt, bis auf das nachvolgendt jar, anno domini fünfzehenhundert und zwai, ist ain versamlung von etlichen chur- und fürsten, nemlich erzbischof Berchtoldten von Menz und pfalzgrave Philipsen, auch herzog

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Friderrichen von Sachsen, churfürsten, [337] und herzog Johannsen von Sachsen, landtgraven Wilhelmen von Hessen und marggrafe Jacoben von Baden, fürgenomen und geen Würzburg an Mein gelegt worden. Auf solchen tag ist her Johanns Wörnher von Zimbern mit seinem hern, pfalzgrave

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Philipsen, auch kommen. Dozumal hat er an obbenannte chur- und fürsten in gemain und ir ieden insonderhait umb fürgeschriften an die künigclichen Majestat, damit dieselb in den abgeredten vertrag gnedigist consentirn geruchte, auch baiden ofternennten graven von Zollern und

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Fürstenberg, damit sie ime und seinen geschwistergiten Messkirch sampt deren zugehörden einhendig machten, mandierte, underthenigist und underthenig supliciert und angehalten. Sollichs haben im obbemelte chur- und fürsten [A273b] bewilliget und ir ieder im also fürgeschrift an die künigclichen

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Majestat, dessgleichen an die baid graven von Zollern und Fürstenberg gegeben. Als nu solche fürgeschriften der künigclichen Majestat presentiert, welche iezundt zum oftermaln durch chur- und fürsten, auch die stendt des reichs der zimberischen sachen halben ersucht und beunrubiget

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worden, hat doch Ir Majestat pfalzgrave Philipsen geschriben, mit anzaigen, das die handlung zwischen Zimbern und Werdenberg Ir Majestat nit berüere, sonder allain die von Werdenberg, dann was Ir Majestat daran zugestanden, hab sie denen von Zimbern aus gnaden nachgelassen; Ir Majestat

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hab auch noch bis hieher kain glaublichen schein des vertrags gesehen, darin die von Werdenberg in solchen vertrag verwilligt haben; soverr aber die von Zimbern solchen ver-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_048.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)