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fürst selbs herrn Johannsen Wörnhers, auch aller freiherren von Zimbern halb in beisein grave Ludwigs von Leonstains, bemelts hern Johansen Wernhers und ander mit grave Eitlfritzen geredt und gepetten, das er im die von Zimbern

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welle bevolhen lassen sein und fürderlichen handlen, damit die widerumb zu irem väterlichen erb kommen. Hierauf grave Eitlfriderich sich vil gegen dem churfürsten desshalben erpoten, auch zu herrn Johannsen Wörnhern gesagt: »Lieber vetter, ich bekenn, das Messkirch niemandts pillicher, dann

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dir und deinen geschwistergiten zugehört, und sobald grave Wolf anhaimsch kompt, wellest mich widerumb daran gemanen, will ich in beschreiben und mit ime der sach ains werden und darauf den graven von Werdenberg ain tag ansetzen und sie sollicher tädigung berichten, der hoffnung,

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sie sollen sich an solcher berichtung geniegen und seetigen lassen; ob sie aber solcher betädigung nit gestüenden, welten wir weiters im handl rat haben.« Darneben hat gedachter grave Eitlfriderrich dem churfürsten zu erkennen geben, wie das die künigclich Majestat ime geschriben, auch sollichs

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mit aigner handt underzaichnet, das er und grave Wolf von Fürstenberg ain tädigung und vertrag zwischen [A275a] baiden partheien abreden solten.

Es ist auch zu wissen, das hievor, anno fünfzehenhundert

ains, circa Ulrici, herr Johans Wörnher von Zimbern,

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demnach er ihe des willens, auch sovil bei seinen herrn und guten freunden an rat erfunden, woverr er in sein, auch seiner geschwistergit vätterlich, entwert erbgut nit solte aus bevelch der künigclichen Majestat eingesetzt werden, sollichs einzunemen, auch darab deren von Werdenberg und wer

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sich iren anneme, feind zu werden und auf sie anzugreifen, mit herrn Albrechten von Clingenberg, ritter, sich veraint und verbunden, das sie mit iren baiden schlossen Wildenstain und Twiel ainandern offnung geben, die auch wider ire feindt zu gebrauchen; also, ob sach, das etwas nom

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auf Wildenstain oder Twiel gewunnen, soll von erst der viert pfening sampt dem bawgelt, das ist vom hundert fünf, darvon genomen werden; das soll [339] volgendts zu gleich gethailt, halb herrn Johannsen Wörnhern und halb herr Albrechten verfolgen und beleiben; was aber an solchem

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gewunnen gut über das pawgelt und vierten pfening bevor, soll nach beütrecht verbeutet werden; es soll auch kain thail one des andern vorwissen und willen kain vertrag oder

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_050.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)