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Johanns Wörnher freiher zu Zimbern der elter gebawen und darin sich der oberamptman Conradt von Reckenbach in zeit seiner verwaltung enthalten, über ain tisch, darin derselb obervogt etlich gelt, auch etlich register seins innemens[1]

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und ausgebens gehapt, gebrochen, sollich gelt erhept; seien der register ainstails auch verloren worden. Daher, als hernach ermelter von Reckenbach herrn Johannsen Wörnhern und seinen geprüedern seiner amptsverwaltung halb raitung, vermög [A282a] ainer abrede, so desshalb über etliche zeit

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zu Augspurg zwischen Zollern, Fürstenberg und Zimbern beschehen, thon sollen, hat er sich entschuldigt mit anzaig, er künde nit rechnen, seitmals im über sein behaltnus gebrochen, gelt und deren register ainstails darus seien entwert worden. Und fürwar, so were es ain seltzame

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rech[346]nung worden; dann sich bemelter amptman wol mitlerweil seiner amptsverwaltung beholfen. So haben sich auch der herrschaft nutzungen baide sequestres, Fürstenberg und Zoller, iren selbs auch nit vergessen, insonderhait, als sie auf dem reichstag zu Costanz anno domini . . . .[2] gewest,

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haben sie allen win, haber, früchten und anders von Messkirch geen Costanz füeren lassen und wie das ir gebraucht. Dermaßen ist die stat Messkirch sampt der ganzen herrschaft widerumb zu den zimbrischen handen gebracht worden, als sie ab anno vierzehenhundert neunundachtzige

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bis ad annum fünfzehenhundert drew under dem werdenbergischen, auch deren sequestern regiment fünfzehen jar gewest. In solchem innemen der stat und herrschaft Meskirch hat sich kain nachpur ainichs unwillens oder feindtschaft nie angenommen, das er herrn Johannsen Wörnhern

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an seinem fürnemen zu verhindern begert, sonder hat menigclicher durch die finger gesehen. In wenig tagen nach diser eroberung hat herr Johanns Wörnher nach herr Gotfriden freiherren zu Zimbern, dem alten hern, so der zeit zu Sehdorf gewest, geschickt. Der ist gleich hinauf geen

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Messkirch kommen, daselbst er sich ain gute [A282b] zeit im underhof enthalten; welchem die vom adl grose eher bewisen und in gern gesehen, Er ist ganz kurzweilig mit inen gewesen, ist mermals mit inen in das bad gangen, auch


  1. innemens] hs. innemen.
  2. . . . . nach Riezler, Fürstenb. Urkundenbuch IV, 330 anm. a, kann nicht der reichstag von 1492, wie die erste augabe der chronik annahm, gemeint sein, aber nicht der reichstag von 1507, da Mösskirch schon 1503 wieder zimmerisch geworden war.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_060.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)