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sachen halben abvertigen, dieselbigen Ir Majestat ernstlichen zu piten, sie welle ine, herrn Johannsen Wörnhern, und seine geschwistergit bei solcher irer possession beleiben [A285a] lassen und sie auf recht darbei handthaben.

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Dergleichen hat er auch denen graven, herrn, rittern und vom adl, so am hove zu Haidelberg gewest, geschriben und, wie alle sachen ergangen, bericht und sie gepeten, ime obgehörte mainung beim churfürsten zu erwerben. Nu ist herrn Johannsen Wörnhern widerumb vom pfalzgraven

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antwurt worden und im sein begern, grave Ludwigen von Leonstain belangen, mit erzellung etlicher ursachen abgeschlagen. Doch hat sich der churfürst erpoten, soverr er im ain andern an grave [349] Ludwigs stat ernem, welle er im gnedigclich darinnen erscheinen. Nu sein[1] herrn Johansen

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Wörnhern täglichs warnungen zukommen, das die künigclich Majestat in widerumb seines vätterlichen erbs entsetzen welle, dann die von Werdenberg und sonderlich grave Haugo praticirten embsig, damit die künigclich Majestat alle derselben landtvögte in Schwaben ufmante, dessgleichen baiden

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graven von Zollern und Fürstenberg sampt der Bar und dem Schwarzwaldt, mit macht aufzusein, die herrschaft Messkirch widerumb einzenemen, mandierte. Sotlichs hat aber der römisch könig nit gestaten oder zulassen wellen, sonder weislichen bedracht, zu was weiterer unruohe sollichs ain

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ursach und ain anfang sein möchte, dann im bewist, was hilf, trosts und haimlichs zuschubs herr Johanns Wörnher von etlichen chur- und fürsten und vom adl haben wurde, auch wol erkant, das hiemit kain aufhören, sonder noch vill nachtails daraus entsteen möchte. Als aber herr Johans

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Wörnher sollich graven Haugons praticiern erfarn und villeicht besorgt, er wurde die königlichen Majestat zu ungnaden wider in bewegen, ist im die [A285b] sach, wie pillich, noch mer angelegen gewest. Demnach aber der churfürst bei Rhein ime, herrn Johannsen Wörnhern, wie

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gehört, geschriben, er möge im ain andern an grave Ludwigs von Leostains stat, zu der künigclichen Majestat von seinen wegen zu schicken, ernennen, hat er hochgedachtem churfürsten abermals geschriben und den umb Philipsen von Cronenberg, marschalken, oder aber ainen andern, der Iren


  1. Nu sein] bis wellen [z. 23] abgedruckt bei Riezler, Fürstenb. Urkundenbuch IV, 330 amn. 2.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_072.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)