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Sarprucken der übertraff das alles und redet mit gewalt seins gefallens. Ich habs uf ain zeit selbs von im gehört uf einem pundtstag zu Ulm, das er in beisein etlicher grafen und herren sprach, er wer ainsmals gen Coblenz den Rein,

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als der gefroren, winters zeiten gerüst herauf geritten und mit dem gaul ußer unfahl hinab ufs eis gefallen, welches er durchbrochen, under dem eis durch den Rein geritten, auch gelücklichen an der andern seiten widerumb ans landt kommen. Mit was umbstenden er das erzellt, da wer vil

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von zu sagen, war alles ebenso war, als do Paule Bader sprach, er hett ains jars ob den 4000 nechten gewachet. *

* [1285] Grave Chraft von Hochenloe und dann grave

Ludwig von Leonstain haben vil [1286] freundtschaft zusamen gesucht. Uf ain zeit hat graf Chraft grave Ludwigen

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zugeschriben und gebetten, ime ain keller, der hauslich seie und wol ufhebe, zuzeweisen. Nun ist graf Ludwig kurzlich darnach geen Wimpfen kommen, da hat man ain armen mann diepstalls halben verurthailt zum strang. Den hat graf Ludwig seiner bösen stucken halb kümerlichen erbetten,

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doch im ain brief an graf Chraften geben, uf die mainung, alda schicke er ime ain keller uf sein begern, der solle hauslich sein und wol ufheben, damit werde er berüempt, dessen sei er gründlichen bericht worden. So hab er im auch zugesagt, sich fromclich und wol zu halten, doch meg er

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ine selbs darum verhören. Wie er nun zu graf Craften komen und in derselbig examinirt, do befande es, wie es umb sein künftigen keller ein gestalt, darumb ließ er in im friden wider hinziehen. Er hat desshalben graf Ludwigen böse brief geschriben, aber maister und gesellen kanten

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ainandern, und dorft niemandts kain spieß uf den krieg kaufen. *


[A286a] Was herr Johanns Wörnher freiherr zu Zimbern nach eroberung der herrschaft Messkirch zu Meskirch fürgenomen, und wie sein vetter, herr Gotfridt
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der alt, Wildenstain das schlos wider zu seinen handen gezogen und auch behalten etc.

Gleich nachdem herr Johanns Wörnher freiherr zue Zimbern etc. Messkirch die stat und herrschaft eingenomen, ist im in acht tagen ain schreiben von grave Andressen von

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_076.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)