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haben seine vorfarn, sonderlich aber sein anherr, weilund herr Wörnher selig, sovil bei dem haws Österreich erlangt, das Oberndorf mit der zugehördt ime und seinen mannlichen eelichen leibserben mit dem geding zu kaufen sei

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geben worden, namlich so kainer des nammens und geschlechts der freiherren von Zimbern mer in leben, das alsdann Oberndorf on alle losung wider an das haws Österreich fallen solle, laut brieflicher urkundt. Zudem haben auch seine vorfarn zwai tausendt guldin mer, dann die

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abnutzung ertragen, in solchem kauf darumb bezalt, darzue auch etliche mer stuck und güeter, so der freiherrschaft Zimbern aigen, erkauft, daraus wol abzunemen, das Oberndorf kain pfandtschaft, auch nit ablösig. Uf sollichs alles sei von wegen sein selbs und siner geschwistergit sein

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underthenigists, underthenigs und freundtlichs pit, sie, die chur-und fürsten, auch andere herrn der reichstende und pundtsverwandten wellen dise sein gethon antwurt auf deren von Werdenberg fürtrag und begern mit mer glimpfigen worten an die künigclichen Majestat langen lassen und die pitten,

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das sie dise sein underthenigist antwurt allergnedigist welle vernemmen und ansehen den verderplichen schaden, auch vilfeltigs ellend und nachsehung umb sein vätterlichen erbthail, des er, auch seine geschwistergit beileufig sechzehen jar erliten und gemanglet haben; zu dem das sein herr

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vatter, weilundt herr [357] Johanns Wörnher der elter, seins guts bis in sein ende ellendt [A291b] und mangelhaftig erstorben, und ob gleichwol derselb ainicherlai verwürkt, dessen er doch die zeit seins lebens nie gestendig gewest, sich auch auf allen tagen und versamlungen zu verantwurten und

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rechtens erpoten, weren doch sein fraw muter, seine geschwistergit und er deshalb ganz unschuldig; dann sollicher schad, den sie dermaßen erlitten, laufe sich ob den hundert tausendt guldin. Ob das nit gnugsam, so gleich etwas verhandelt, gestrafft, mögen sie, die chur- und fürsten, auch

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andere herrn pundtsverwandten wol ermessen, zudem das doch alle andere graven, herrn und vom adl, die in sollicher handlung als wol als sein her vatter gewest, desshalben gnedigist gemüeßiget, allain ob seim herr vatter, seinen geschwistergiten und im sei so gar strengclichen gehalten, in

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elend und verderpliche schäden gebracht worden. So hab sich auch sein herr vatter sellig vilfaltigclich auf reichstägen vor allen reichsstenden erpoten, ob er etwas uneerlichs,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_088.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)