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er bei pfalzgraf Philipsen, dem churfürsten, aller gnaden, im und seinen geschwistergiten vilfeltigclichen von jugendt auf bewisen, sich bedankt und ain gnedigests urlaub erlangt, seine herrschaften und güeter zu verwalten, hat er sich wider

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zu dem seinen geen Mösskirch gethonn, daselbst er im schloß haus gehalten und ain regiment gefüert, wie in meinen Dialogis davon meldung beschicht. Nun ist zu wissen, das über etlich zeit ain span zwischen ime, herr Johanns Wernher, und Jörgen von Rosenveldt von

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wegen etlicher ausstendiger wartgelt sich zutragen. Dieweil aber bemelter Jörg von Rosenveldt der freiherrschaft Zimbern vil jhar mit allem trewen fruchtbarlichen gedient und angehangen, haben sich herr Schweigker freiherr von Gundelfingen, graf Rudolph von Sulz, Christof Schenk von Schenkenstain,

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Wolf von Buobenhofen und Dieterich Spet baiden partheien zu guetem der sach undernomen und sie endtlichen vertragen, dergestalt das aller unwill baiderseits, auch all schmachreden, so diser handlung halb sich zutragen mechten haben, aufgehebt, tod und absein, und herr Johanns Wernher

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Jörgen von Rosenveldt für allen außstand und ansprach geben achtzig guldin in goldt, dargegen Jörg von Rosenveldt zwai jhar lang mit zwaien pferden zimbrischer diener sein soll. Sollichs ist beschehen zinstag nach Reminiscere anno 1505.

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Dergleichen haben auch Philips Stumpf von Schwainsberg der alt von wegen sein selbst und seiner söne ansprachen und anforderungen an herrn Johannsen Wernher gehabt, seitmals sie im an eroberung und einnemen der herrschaft Mösskirch sonderlich behilflichen und erschießlichen

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gewest. Solchen spann haben baide thail zu Conradten Thoman von Newburg, würtembergischen marschalk, gesetzt und im den übergeben. Der hat sie dermaßen mit ainandern vertragen, das herr Johanns Wernher denen Stumpfen sechzig guldin in goldt geben und damit all handlung

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gericht und ufgehebt sein soll; actum zinstag nach Erhardi episcopi anno 1507. Als aber nun herr Johanns Wernher etliche zeit anhaimsch zu Mösskirch gewest, hat er sich in dienst marggraff Christofs von Baden begeben, bei welchem fürsten er

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ain besondere gnad erlangt. Er hat sich auch am selben hof zugleich wie zu Haidelberg mit rennen, stechen und aller ritterlicher iebung dermaßen gehalten, das er bei menig-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_098.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)