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nemen, haben sie dieselben jhärlichen ablösigen zins auch gethailt, und ist namlich herr Johannsen Wernhern zu seinem thail järlichen worden 335 guldin, sodann herr Gottfriden Wernhern 475 guldin (nit mer haben domals baidt

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herrschaften gezinst), thuet in ainer suma jerlichs 810[1] guldin. Den forst und die wildpenn an halden, dessgleichen die vischenzen an der Ablach zu Mösskirch haben sie auch nit gethailt, sonder baide in gemain gehalten. Hernach über etliche jhar haben sie sollichs auch gethailt, zu gleich wie

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mit dem zehendtwein zu Überlingen, auch dem weinwachs zu Hilzingen und anderm enderung beschehen. Und ob sach, das ainer under inen etwas von seinen ligenden güetern, wie das namen hett, verkaufen oder verendern wellt, das er dann sollichs dem andern brueder oder seinen erben

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vor menigclichs anpieten, und so [392] derselb darumb sovil als ander leut darumb ufsteen lassen, sollt er das demselben auch vor andern werden lassen etc. Dises ist ungeverlich der vertrag und thailung der dreier gebrüeder gewest, wie dann die vertragsbrief, so ainsthails noch

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verhanden, außweisen, die mit des obgenannten herr Wolfgangen, landtcomenthurs, auch der dreier herren insigel besiglet worden. Es ist auch in disem vertrag sonderlich abgeredt, das herr Johanns Wernher, als der elter, in jarsfrist seinem herkomen nach gmeß sich verheiraten solle,

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wie dann beschehen. Und ist dise thailung beschehen zu Altschausen, wie oblaut, im jhar nach Christi gepurt 1508, monatstag nechst nach sant Elsbethen tag, und gleich im nechstkunftigen jhar hernach, anno 1509, hat herr Wilhelm Wernher von Zimbern laut seins brüederlichen erbietens und

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bewilligens, auch vermeg des ufgerichten vertrags zu Alschausen, sich alles vätterlichen, vetterlichen und brüederlichen erbs bis uf ain ledigen anfal vor dem kaiserlichen hofgericht zu Rotweil verzigen und begeben; actum anno ut supra, zinstags nach mitfasten. Darumb ist zu wissen,

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das gleich im andern jar nach obgehörtem vertrag, nemlich anno 1509, herrn Johannsen Wernhern fröle Elsbeth grevin von Leonstain, graf Ludwigs von Leonstains und fraw Elsbetten grevin von Montfort tochter, antragen ist worden, nemlich durch graf Eberharten von Tengen,

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hofrichterambtsverwalter derzeit zu Rotweil, und herr Steffan von Femingen[2],


  1. 810] die hs. hat 812.
  2. Femingen d. i. Feimingen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_144.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)