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Under denen begerten die von Werdenberg eine herren Johannsen Wernhern zu vermeheln; das haben sie durch schenk Christoffen von Limpurg praticiert. Der hat als ain gemainer freundt der sach sich underfangen, wiewol er bösser

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werdenbergisch, dann zimbrisch gewest. Als nun schenk Christof dise mainung herrn Johannsen Wernhern fürbracht, hat derselbig ohne rath nichts weiters handlen, sonder dem landtcomenthur von Alschausen, herr Wolfgangen von Clingenberg, anzaigt und sein rath darinen gehabt. Der hat im

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gerathen, seitmals im die von Werdenberg wol gesessen, sei im thonlich, das er mitel such, damit er bei inen in freundtschaft und guete nachpurschaft wider kom, meg im, auch seinen underthonnen noch zu guetem gedeihen; zudem sei es ain ehrlicher heirat, auch haben sie die herrschaft

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Bickenbach und anders von irem erb. Als er nun sollichs bedacht, hat er nit gewist, wie der sach zu thuon, dann er sich schier zu weit mit graf Ludwigen von Leonstain, wie obgehört, seiner dochter, fröle Elsbethen, halb eingelassen. Mittler weil aber, als sich dise handlungen, wie iezgehört,

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in Schwaben zutrugen, hat graff Ludwig sein fraw muetter und seine künder, die im die von Montfort verlassen und nach irem absterben sein muetter erzogen, geen Scharpfenegk beschriben. Die haben herrn Johanns Wernhers ankunft erwart; das hat graf Ludwig herrn Johannsen

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Wernhern zugeschriben ungeverlich umb nativitatis Marie und gebetten, uf Mathei bei im zu Scharpfenegk zu sein und mit im geen Zwaibrucken zu reiten, daselbst ain tag helfen besuchen. Darneben haben im Bliker Landtschad, dessgleichen Ludwig von Tann mermals ernstlich geschriben und

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gebetten, unverzogenlich zu graf Ludwigen geen Scharpfenegk zu kommen. Was sollt aber der guet herr thon? er war an zwaien orten veranlasst; an dem ainen ort bewegt in freundtschaft und guete nachparschaft, am andern, das er sich etwas gnug verrett; darzu het im graff Ludwig vil

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liebs und guets in seinem vertreiben bewisen; so war an baiden orten ain ehrliche, guete freundtschaft. Mitler weil haben die von Werdenberg immer die sach getriben und sich vil gueter freintschaft und nachparschaft gegen herrn Johannsen Wernhern angenomen, in somma: durch schenk

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Christoffen von Limpurg dahin gepracht, das herr Johanns Wernher geen Sigmeringen kommen, daselbst in die von Werdenberg ehrlichen und wol empfangen, im die waal under

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_146.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)