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ohne ainiche praefation oder hofrede gesagt, man künde den habern nit über die berg ußhin füeren. Diser antwurt hat sich der herzog wenig versehen gehabt, iedoch wol vermerkt den groben floder, so der münch im hürn gehapt, derhalben

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im über etliche zeit zuenbotten, er wellte des andern tags hernach zu im kommen ins closter und sich des kaufschillings umb den habern mit ime vergleichen. Wem ist engster gewest, dann dem abt? Er hat gleich erachten künden, das er ohne berampt hievon nit wol mehr kommen megen. Wie

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nun nit gewisst, wo hinauß, do ist er geen Zabern geritten zu des bischofs von Straßburgs räthen, sich raths und trosts bei inen zu erholen. Die sein nach erzellung aller sachen, auch was der abt hievor gehandelt und geredt, damit er den jungen fürsten ufgeredt, übel zufriden gewest,

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haben im sein dorheit und grobkeit wol verwisen, darbei anzaigt, das er mit den fürsten dergestalt nit handln müeße. Dameben hat er bei inen an rath erfunden, das er des fürsten im closter erwarten und den wol tractiern sölle. Es haben im auch die rät ein vom adel zugeben, der in namen

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des bischofs die kirchen und anders zu Marsmünsters bestellen und versehen solle, damit sich der herzog nichs hab zu beclagen. Also ist der herzog, wie er dem abt zuentpotten, geen Marsmünster kommen, hat vil pferdt und vom adel mitgepracht, ain tag oder etliche im closter gelegen,

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prassen und dempfen, haben den wein, auch den habern wol versuchet. Dem abt ist gar nahe sovil haberns und anders ufgangen, also so er schon dem fürsten wilfaret und den habern laut seins begerns het zugeschickt, und hat dennost kain dank verdienet, waist auch nit, ob der fürst noch

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zufriden mit ime und mit den überfall genugsam gebüest hab. *

Derselbigen [der Schmellerin] geschlecht ist bei iren zeiten abgestorben, auch sie und ire schwestern die letsten ires stammens und namens gewesen.

* [1243][1] Es sein die alten von Ringingen freiherren

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gewesen, sein hernach in ain abgang und villeucht zu armut kommen, das sie den herrenstand verlassen und sich für edelleut gehalten. Sie sein umb die jar nach Cristi geburt gezellt 1279 noch freiherrn gewest. Das beschreibt herr Ulrich von Baldeck [2], ain edelman, ain gelerter conventual


  1. WS: Ausgabe 1932 schreibt [1423]
  2. Baldeck] über die Annales Bebenhusani s. Hess, Prodromvs Monvmentorvm Gvelficorvm, pars historica 253 ff; Ludewig, Reliqvia Manvscriptorvm X, 407 ff.; zuletzt herausgegeben von K. Pfaff in den württembergischen Jahrbüchern 1855, heft II, s. 174—185. Der chronist nimmt hier bezug auf den § 40 bei Ludewig a. a. o. s. 417. WS: Die auf der nächsten Seite fortgesetzte Fußnote Baracks wurde auf dieser Seite vervollständigt'.'
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_160.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)