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kommen. Darumb, als er sich besorgen müeßen, hat er herrn Johannsen Wernhern bei der regierung zu Insprug verclagt und höchlich verunglimpft, auch ain glait von des hus Osterreichs verordneten hauptleuten und räthen, die

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dozumal zu Zell am Undersee nach dem paurnkrieg gelegen, erlangt, dann herr Johanns Wernher fürsehung gethonn, das bemelter Hainrich zwischen und Hilzingen nidergeworfen sollt worden sein. Domals ist er aber denen, so uf in gestraift, entritten. Hernach hat in herr Johanns Wernher zu

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Hilzingen in seiner behausung wellen fahen lassen, do ist er aber darvon kommen, derhalben im herr Johanns Wernher nacheilen lassen, in uf dem weg ereilt und gefangen, darauf geen Wildenstain in verdiente gefenknus fieren wellen lassen. Do ist er im aberpetten worden, das er in uf dem

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weg wider ledig gelassen. Nach solchem allem, als er schulden halb zu Hilzingen nit lenger beliben derfen, noch wellen, hat er sich geen Oberndorf, das dozumal herr Gottfridten Wernhers war, gethon. Daselbst hat er hern Johannsen Wernhern abermals bei der künigclichen Majestat verclagt

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und mit seinem vilfeltigen supplicirn und naherlaufen ain commissarium erlangt, nemlich herrn Wilhelm truchseßen von Waldtpurg, der soll sie zu baiden thailn verhörn und entweders güetlich vertragen, oder, so die güte nit verfahen, ain rechtlichen spruch thon. Solliche commission hat herr

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Wilhelm, truchseß, herrn Johannsen Wernhern zu wissen gemacht und der handlung zu befürderung tag angesetzt. Aber herr Johanns Wernher ist nit erscheinen, sonder bemeltem commissari mündtliche potschaft geschickt, sich seins außbleibens entschuldiget, mit anzaig, das er dem

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Hainrichen Zimberern nichts schuldig, auch den costen, so uf die handlung laufen mechte, bei im nit wisse zu bekommen, mit anzaig, das auch bemelter Zimberer ain offner, verschribner und verruefter ächter und aberächter sei, sich aber zu überfluß für die kaiserliche Majestat oder derselben

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loblich cammergericht erpotten, daselbst als vor seinem ordenlichen richter bemeltem Zimberer oder wer dann vorderung an in zu haben vermaine, rechtens und aller pillichait nit vorzusein, oder aber, wa das dem Hainrichen nit gelegen, erbiet er sich für sein brueder, herrn Gottfridt Wernhern,

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und die verordneten zu Rotweil, von denen so hievor auch in diser sach gehandelt, daselbst er ohn alle waigerung bericht nemen und darbei beleiben. Was nun weiter hierauf

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_181.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)