Seite:De Zimmerische Chronik 2 191.jpg

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Es hat sich das geschlecht mitler weil in zwo underschidliche linias getailt, also das der ain theil die ober herrschaft Erpach mit seiner zugehörde ingehapt; die sein die obern schenken genennt worden, haben auch zu

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underschidt der andern, so die nideren schenken genennt worden und den thail der herrschaft Fürstenaw und Michelstatt besessen, ein enderung im wappen gethon, und nemlich, als sie vormals die sternen mit fünf spitzen gefüert, haben sie sechs spitzen angenomen. Der underschidt ist also zwischen

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baiden linien gehalten worden biß uf das jhar nach Christi gepurt 15(03][1], als schenk Erasmus von Erpach abgestorben und kein son verlassen, ist die ober herrschaft Erpach sampt dem wappen an die undern schenken als die nechsten agnaten und lehenserben gefallen. Sie haben sich sonst zu

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treffenlichen geschlechtern verheirat, als namlichen zu den alten grafen von Leonstain, Würtemberg, Hennenberg, Lisperg, Zigenhaim und Werthaim, auch zu denen herzogen von Teck, zu den freiherren von Weinsperg, Strolenberg, Gundelfingen, Epstain und andern, insonderhait aber haben

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sie zum oftermal zu denen freiherrn von Bickenbach geheirat, und namlich ist umb die zeit kaiser Sigmunds in leben gewest schenk Conrat, herr zu Erpach, ein sone schenk Eberharts[2] und fraw Elsbethen grefin von Catzenelenbogen, der hat die ober herrschaft Erpach sampt den herrschaften

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Schönberg und Freienstain ingehabt. Derselbig schenk Conradt, so den ritterstandt erlangt, hat im vermehelt ein frölin von Bickenbach, genannt Margretha, ain dochter des theuren und weit berimpten herr Conrads von Bickenbachs und fraw Anna grefin von Nassaw[3], welcher herr Conradt sonst

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noch zwo döchtern gehabt, deren aine nach seinem absterben aim Blieken von Liechtenberg, sein [407] edelleut und im Wormbser gew gesessen und von denen hernach die gerechtigkait an die Euler kommen; die ander aber, fröle Susanna, ist graf Albrechten von Mansfelden vermehelt

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worden, welche grefin gar alt worden; dann sie das jhar 1529 erraicht und uf hundert jar kommen. Und dieweil er kain


  1. 15[03] in der hs. fehlt die minderzahl. Erasmus starb nach der simonischen stammtafel im genannten jahre.
  2. schenk Conrat (V) ... ein sone schenk Eberharts] stimmt nicht mit der stammtafel I bei Simon a. a. o.
  3. Anna grefin von Nassaw] Wenck, Hessische Landesgeschichte, stammtafel zu s. 450, und Witzleben, Genealogie und Geschichte des gesammten Fürstenhauses Nassau s. 10, nennen sie Agnes.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_191.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)